Sopranistin Hilde Zadek im Alter von 101 Jahren gestorben
KARLSRUHE. Eine der größten Sopranistinnen des 20. Jahrhunderts ist tot. Hilde Zadek ist am Donnerstag im Alter von 101 Jahren in Karlsruhe verstorben.
Das gab die Wiener Staatsoper bekannt. Staatsoperndirektor Dominique Meyer sprach von einer "bedeutenden Künstlerin, die das Nachkriegsensemble der Staatsoper repräsentierte wie wenige, eine legendäre Pädagogin, die Generationen prägte."
Zadek war Kammersängerin und Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper. "Vor einigen Jahren habe ich sie auch persönlich kennenlernen und mich von ihrer warmherzigen, angenehmen Art begeistern lassen dürfen - vor einem Jahr haben wir in der Staatsoper gemeinsam ihren 100. Geburtstag gefeiert. Wir werden Hilde Zadek - unseren Sonnenschein, wie ich sie nennen durfte - vermissen", sagte Meyer. Die Wiener Staatsoper wird zum Zeichen der Trauer die schwarze Fahne hissen.
Ihren letzten Staatsopernauftritt absolvierte Zadek 1971 in der Walküre, danach zog sie sich von der Bühne zurück. Seitdem war sie in Österreich und international als Gesangslehrerin tätig, leitete unter anderem bis 1978 die Gesangsabteilung am Konservatorium der Stadt Wien. 1951 wurde ihr der Titel Österreichische Kammersängerin verliehen, 1977 wurde sie Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper. Darüber hinaus war die Sopranistin Trägerin des Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst sowie der Wiener Ehrenmedaille und erhielt das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.
Video: Die Wiener Staatsoper trauert um Kammersängerin Hilde Zadek. Wie am Freitag bekannt geworden ist, ist die Sopranistin am Donnerstag gestorben.
Frau Hilde Zadek, hat sich als Gesangslehrerin nicht nur in Österreich große Verdienste für den Gesangsnachwuchs verdient. Frau Zadek lehrte die Beherrschung, das Können der Stimme, deren Klang, Qualität und Ausdruck, Sängerinnen und Sänger über Europa hinaus. Frau Zadek kannte die Stimme ihrer Schüler und wusste genau, wo diese daran arbeiten mussten.