Sergej Redkin, Magier am Klavier
Vor sieben Jahren war der damals 21-jährige Sergej Redkin zum ersten Mal in Linz im Rahmen eines russischen Dienstags im Brucknerhaus zu hören. Auch vergangenen Dienstag war der noch immer junge Pianist zu Gast in Linz.
Es ist spannend, die Entwicklung eines herausragenden Talents zu verfolgen. Auch dahingehend, dass Redkin nicht der Versuchung verfallen ist, ausschließlich weltbekannte Virtuosenliteratur in die Tasten zu donnern, sondern auch abseits pianistischen Starkults Wege findet, interessante und nicht minder technisch herausfordernde Stücke zu interpretieren.
So begann der Abend mit den "7 Variationen über ein eigenes Thema", op. 9, von Carl Maria von Weber. Dementsprechend anspruchsvoll entwickeln sich auch die Variationen über die hübsche kleine Melodie. In seinen letzten Gymnasialjahren komponierte Richard Strauss seine "5 Stücke für Klavier", in denen er, noch ganz dem romantischen Klangbild verbunden, die Musik Schumanns und Mendelssohns für sich entdeckt und auch Beethovens melancholisch düstere Züge integriert.
Sehr persönlich
Beides Werke, die nur sehr selten auf einem Programm stehen und die Sergej Redkin mit viel Fingerspitzengefühl für klangliche Farbgebung realisierte. Den zweiten Teil begann er mit einer Auswahl aus Debussys "Images" und widmete sich dann der 6. Sonate von Sergej Prokofjew, 1939/40. Auch hier ist Sergej Redkin ein Klangmagier, der die Ebenen der Komposition aufschlüsselt und zu einem klangvollen Ganzen wieder zusammensetzt. (wruss)
Fazit: Ein abseits des virtuosen Mainstreams programmiertes Recital, das Sergej Redkin in seiner sehr persönlichen Zugangsweise fein umgesetzt hat.