Vier Stimmen, ein Weg

Von Von Reinhold Gruber   18.September 2015

Vier Steirer mit reichlich musikalischem Vorleben auf unterschiedlichsten Gebieten finden zueinander und machen ein Solo zu Viert in der Tradition des Austro-Pop mit deutlicher Schlagseite Richtung STS. Horst Klimstein, Chris Watzik, Uwe Hölzl und Benji Hassler haben sich auf ihrem neuen Album aber emanzipiert. Hier wächst hörbar etwas zusammen.

 

Das Album beginnt beschwingt und drückt Lockerheit und Freude aus. Hat "Guate Zeit" so viel Spaß gemacht?

Horst Klimstein: Das hat es. Wenn man mit etwas fertig werden muss, erzeugt das Druck, aber es war in der Zusammenarbeit richtig angenehm und stressfrei, konstruktiv und produktiv.

Die neuen Lieder zeugen in vielen Momenten davon, dass sich hier vier Songwriter mit sehr unterschiedlicher Ausdrucksart mittlerweile als Band verstehen. Trifft das zu?

Ja. Da wir schon eine Zeit lang zusammenspielen, sind wir zwar nicht gleichgeschaltet, aber jeder weiß, wie die anderen denken, welche Themen sie anfassen. Jeder von uns schreibt nach wie vor wahnsinnig viel, aber wir kennen sicher mittlerweile das musikalische Gefüge ganz gut.

Kann man in diesem Gefüge das Ego zurückstellen?

Natürlich. Unser Vorteil ist, dass keiner Allüren hat und unbedingt seinen Kopf durchsetzen muss. Es ist gelebte Diplomatie (lacht).

Das große inhaltliche Thema ist abgesehen von ein paar Ausnahmen das Beziehungsleben von Frau und Mann in all seinen Facetten. Steigt das Wissen um den Wert von Liebe und Zuneigung mit den Lebensjahren?

Es liegt in der Natur der Sache, dass man über viele zu reflektieren beginnt, wenn man schon etwas länger gelebt hat. Der junge, zornige Mann schreit einfach seinen Frust heraus und denkt nicht weiter darüber nach. Irgendwann kommst du aber als Mann zum Nachdenken und entdeckst, warum gewisse Dinge funktioniert und nicht funktioniert haben. Liebe und Zusammenleben ist eine ganz, ganz wichtige Geschichte. Daran kommen wir als Liedermacher nicht vorbei.

Oberösterreich-Konzerte mit Solo zu Viert am 25. September in der Spinnerei Traun, am 16. Oktober "Im Schöffl" in Engerwitzdorf, am 17. Oktober im Schnopfhagen-Stadl in Oberneukirchen und am 16. November im Zementwerk Kirchdorf/Krems