Und die Gitarre ist und bleibt einfach unverkennbar

19.März 2015

Das musikalische Selbstverständnis des Briten war immer davon geprägt, das zu tun, was man spürt. Auf seinem neuen Album "Tracker" lässt sich diese Einstellung in vielen Momenten erkennen. Und immer ist er dabei unverkennbar.

"Beryl" war der Vorbote für das neue Knopfler-Werk. Die Gitarre klang natürlich vertraut, aber die Nähe zur Frühphase der Dire Straits, seiner bis heute legendären Band, war schon lange nicht mehr so stark wie in diesen nicht einmal drei Minuten. Damit kann der Brite leben. Inspiriert von seiner Lieblingsautorin Beryl Bainbridge würde er mit dem Song ganz klar in die Richtung seiner musikalischen Frühphase nicken.

Auf "Tracker" begegnet man in jedem Moment dem Musiker, der es liebt, sich in Liedern fallen zu lassen, sich auszubreiten, nicht einem Format zu gehorchen. Es klingt aber alles viel mehr nach Knopfler als nach Dire Straits, mehr nach den vielen Einflüssen, die er in den fast vier Jahrzehnten Musikgeschäft auf sich wirken ließ. Die Gitarre ist unverkennbar.

Zusammen mit seinem Langzeit-Vertrauten Guy Fletcher hat Knopfler ein grandioses Album eingespielt, das all jene begeistern wird, die nicht bespaßt werden müssen, weil sie zuhören können. (rgr)

Mark Knopfler "Tracker" (Mercury) Anspieltipps: "Lights Of Taormina", "Beryl"

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