Lieder zum Genießen

Von Reinhold Gruber   24.März 2017

Das Spiel mit dem Feuer ist ein großes Abenteuer, singt Iris auf ihrem neuen Album, um gleich danach klarzumachen, dass das Spiel mit Frauen wie ein Flächenbrand ist. Ein Beispiel für den selbstironischen Humor, der sich mit etwas Zynismus und feiner Wortwahl durch die neuen Lieder zieht. Beziehungsgeschichten werden dabei durchforstet, ohne ins Tragische abzugleiten.

Köstlich, wie sie dem jungen Verehrer voll Leidenschaft erklärt, dass er ihr einfach "zu jung" ist, glaubwürdig intensiv, wie sie die stürmische wie kurzlebige Romanze besingt ("Fieber").

Musikalisch swingt es ordentlich, was weder retro noch falsch ist. Es passt. Die Hingabe der Musiker ist hörbar. Sie tragen Iris T. durch ihre Beziehungswelten und auch durch die Interpretationen von großen deutschsprachigen Songs. "Fred vom Jupiter" legt sein Deutsche-Welle-Outfit völlig ab, Rammsteins "Engel" kommt auf leisen Sohlen daher und "Keine Sterne in Athen" ist in ihrer Version eine Neuentdeckung. Also: hinhören, zuhören, begeistert werden.

Iris T. "Leichte Beute" (Groove On Records): 5 von 6 Sternen