5/8erl in Ehr’n: Charmante Hinterfotzigkeit

Von Lukas Luger   17.Oktober 2014

"I hob ka Uhr, i hab vü Zeit" heißt es pointiert an einer Stelle des großartigen neuen Albums von 5/8erl in Ehr’n. Nein, hetzen lässt sich die Fünferbande um Hanibal Scheutz (Sohn von "Ziwui, Ziwui" Wilfried) auf "Yes We Does" in keinem Fall. Vielmehr ist die legere Entspanntheit, mit der die "Achterl" ihre urwienerische Dialekt-Melange aus Jazz, Soul, Blues und Pop (ohne jegliches "Austro"-Präfix) präsentieren, von einer charmanter Unaufdringlichkeit, die ihresgleichen sucht.

Einlullen sollte man sich von diesem eleganten, die Gehörgänge sanft massierendem Sound aber auf keinen Fall lassen. Sonst besteht nämlich Gefahr, die wunderbar raunzende Hinterfotzigkeit in den Texten, etwa von "Akademikerball" oder "Alaba – How Do You Do?", vor lauter Schönklang einfach zu überhören. Lange Rede, kurzer Sinn: "Yes We Does" ist die lässigste österreichischste Platte des Jahres! Live-Termine: 17. 10. Ebensee/ Altes Kino, 15. 11. Aigen-Schlägl/Kikas, 29. 11. Trimmelkam/Sakog