"Männer sind gewöhnlich unbrauchbar"
Heile-Welt-Schriftstellerin Rosamunde Pilcher ist im Alter von 94 Jahren gestorben.
Sie hatte seit 19 Jahren keinen Roman mehr geschrieben – und doch schneite Rosamunde Pichler in regelmäßigen Abständen ins Wohnzimmer herein. Die Omnipräsenz von Rosamunde Pilcher lag auch weniger an einer gesteigerten Leselust ihres deutschsprachigen Publikums denn an einer medialen Verwertungskette, die sich entlang der Vorliebe vom Alltag Geschundener für Herz-Schmerz-Geschichten schlängelte. Gestern starb die britische Schriftstellerin im Alter von 94 Jahren nach einem Schlaganfall.
Nirgends war die 1924 in Lelant in Cornwall geborene Britin so bekannt wie in Deutschland und Österreich. Ihre Themen waren unerfüllte Sehnsüchte und stürmische Eroberungen. Vor mehr als 80 Jahren schrieb sie als Jugendliche ihre ersten Texte. Nach dem freiwilligen Kriegsdienst im damaligen Ceylon (Sri Lanka) und in Indien packte sie als junge Hausfrau und Mutter ihre Schreibmaschine wieder aus und verfasste weitere Schmonzetten (unter dem Namen Jane Fraser). Beim Verlag Mills and Boon war sie Stammautorin, ihre Liebesgeschichten erschienen in Zeitschriften.
Knapp 40 Jahre dauerte es bis zum Durchbruch: 1987, Pilcher war bereits 63 Jahre alt, veröffentlichte sie "Die Muschelsucher" und hielt sich knapp zwei Jahre lang auf der Bestsellerliste der New York Times. Drei Dutzend Romane wurden es insgesamt. Sie hießen "September", "Wilder Thymian" und "Karussell des Lebens". Mehr als 65 Millionen Mal sollen sich ihre Bücher verkauft haben, mehr als 100 Millionen Pfund soll sie damit verdient haben. In Großbritannien gehört es dennoch zum guten Ton, zu behaupten, nie etwas von Frau Pilcher gehört zu haben. Allerdings wird erzählt, dass sich Margaret Thatcher mit Pilcher-Romanen vom Regieren erholt haben soll.
Als das ZDF 1993 damit begann, ihre Stoffe zu verfilmen, hielten viele Pilcher ob ihres Namens für eine Deutsche. Bis jetzt existieren 145 Verfilmungen von Stoffen der Autorin, in denen üppigst serviert wird, was das Herz berührt: grüne Landschaften, ehrwürdige Herrenhäuser, herzverwirrte Damen in Blumenkleidern, stattliche Herren in Tweedsakkos. Immer dampft irgendwo ein Tee, die meisten Szenen spielen vor der dramatischen Küste Cornwalls. Warum in ihren Geschichten immer die Männer alles in Scherben schlagen? "Ja, die Männer sind gewöhnlich unbrauchbar", sagte Pilcher vor zehn Jahren in einem Interview. Frauen seien in vielerlei Hinsicht stärker als Männer und fungieren als Problemlöserinnen. Von sich selbst behauptete die Schriftstellerin, die über Jahrzehnte Kette geraucht hatte: "Ich bin nicht so der romantische Typ."
Die Lufthansa flog Cornwall im im Windschatten des TV-Erfolgs von Düsseldorf direkt an, obwohl sich Pilcher längst nach Schottland verzogen hatte. Dort lebte sie mit ihrem Mann Graham, mit dem sie bis zu dessen Tod vor knapp zehn Jahren 62 Jahre lang verheiratet war. Pilchers Sohn Robin (68) setzt die Tradition fort: Auch er schreibt Liebesromane. (pg)
Pichler im TV
Wegen des Todes von Rosamunde Pilcher änderte der ORF sein Programm: Am Samstag wird um 9.05 Uhr die erste ORF/ZDF-Koproduktion "Rosamunde Pilcher - Stürmische Begegnung" aus dem Jahr 1993 zu sehen sein.
Am Sonntag steht um 14.35 Uhr "Karussell des Lebens" mit Christiane Hörbiger und Barbara Wussow auf dem Programm und um 20.15 Uhr ist die neueste Verfilmung "Rosamunde Pilcher - Die Braut meines Bruders" zu sehen.
Am Sonntag, dem 17. Februar, zeigt ORF 2 um 14.35 Uhr "Der Mann meiner Träume" und um 20.15 Uhr die ORF-Premiere "Rosamunde Pilcher - Erdbeeren im Frühling".
Das ZDF zeigt am Samstag um 12. 15 Uhr die Wiederholung der Verfilmung von Pilchers erfolgreichstem Roman "Die Muschelsucher".
Noch zu Zeiten, in denen es kein Internet gab, das für eine Recherche zur Verfügung gestanden hätte, fand ich vor dem Antritt eines Urlaubes auf der Spiegel-Bestseller-Liste das Buch "Die Muschelsucher". Neben einigen anderen kaufte ich auch das. Nach rund 100 Seiten gab ich damals auf, weil ich keine Ahnung hatte, worum es in dem Buch eigentlich gehen sollte. Es ist 100 Seiten lang schlicht nichts passiert. Erst Jahre später wurde mir klar, mit welcher Autorin ich es hier zu tun gehabt hatte. Und damit zum eigentlichen Zweck dieses Sermons - ja, Männer sind unbrauchbar. Weil so einen Käse liest einfach kein halbwegs normal denkender Mensch. Vor allem dann nicht, wenn er ein Mann ist. Trotzdem R.I.P. Königin der Banalität.
Das wird wohl stimmen. Sie ist Dank der Frauen reich geworden, denn Männer werden ihre Bücher wenig gelesen haben.
Männer sind halt anders. Ein Zitat von Stephen Hawking: "Ich verstehe auch nicht besser als andere Leute, wie Menschen ticken – vor allem Frauen."
Überschrift und Text im Artikel: "Ja, die Männer sind gewöhnlich unbrauchbar", sagte Pilcher ...
Man stelle sich vor, ein Mann philosophierte derart über Frauen. Wie groß wäre die Entrüstung, wenn Gabalier im Interview sagen würde: " Ja, die Frauen sind gewöhnlich unbrauchbar!"
Vermutlich müsste derselbe den Valentin-Preis zurückgeben und vieles mehr ...
Die liebe Gendergerechtigkeit lässt grüßen - war Pilcher etwa maskulinumphob
Achtung Satire!
Gabalier ist aber für diesen Satz ein schlechtes Beispiel, denn er ist ja ein besonders gamsiger, wie man so hört
Da steht auch im Artikel:
"Pichler im TV". Welche/r Pichler im TV?
Lies was g'gscheids
die Wiederholungskanäle haben Hochbetrieb
zum Glück gibts Netflix
Hm, wenn Männer für sie für gewöhnlich unbrauchbar waren, dann hat sie ihren Mann wohl "brauchbar" gemacht. Und ihren Buben auch.
Gott hab sie selig. (Hoffentlich ist er kein Mann, denn sonst hat sie ein Problem )
Oder Gott hat ein Problem mit ihr ... Dann wird ER wohl brauchbar gemacht.
manche lernens nie
die hat sicher vor 50 Jahren alle Spiegel im Haus entfernt.
den Frauen werden älter und Männer stattlicher
Im letzten Absatz wird aus Pilcher Pichler!
Und im ersten und eigentlich den ganzen Text über... Jedes zweite Mal ändert sich der Name. Als hätte den Text jemand vom Handy aus abgeschickt.
Herrlich der Satz "Männer sind gewöhnlich unbrauchbar". Eine sehr weise Frau.
Ein Bekannter sagte einmal, der Vorteil bei den Pilcher-Verfilmungen sei, egal wenn man den Fernseher aufdreht, man weiß die Handlung - das Kucherl kriegt den Prinz.
ich hab eigentlich nur wegen der schönen Landschafts Aufnahmen und den wunderbaren englischen Gärten geschaut, in den letzten Jahren wird immer weniger gezeigt, die üblichen Einsparungen ?
die 0815 Handlungen kann man vergessen genau wie beim Bergdoktor oder den massenhaften TV Krimis