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„Fantasie allein funktioniert nicht“

16. Mai 2012, 00:04 Uhr
„Fantasie allein funktioniert nicht“
Felicitas Hoppe: „Der schönste und renommierteste Literaturpreis, den es in Deutschland gibt.“ Bild: dpa

Die Berliner Schriftstellerin Felicitas Hoppe erhält den Georg-Büchner-Preis 2012. Das teilte die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung gestern in Darmstadt mit. Der mit 50.000 Euro dotierte Preis gilt als wichtigste literarische Auszeichnung im deutschsprachigen Raum.

Er wird am 27. Oktober in Darmstadt verliehen werden.

„In einer Zeit, in der das Reden in eigener Sache die Literatur immer mehr dominiert, umkreist Felicitas Hoppes sensible und bei allem Sinn für Komik melancholische Erzählkunst das Geheimnis der Identität. In einer lakonischen und lyrischen, eigensinnigen und uneitlen Prosa hat sie ein erzählerisches Universum erfunden, in dem Grundfragen eines postmodernen Daseins mit freier und befreiender Phantasie durchgespielt werden“, schreibt die Jury der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in der Begründung.

Felicitas Hoppe wurde 1960 in Hameln an der Weser geboren und lebt in Berlin als freie Schriftstellerin. Ab 1980 studierte sie Literaturwissenschaft, Rhetorik, Religionswissenschaft, Italienisch und Russisch an den Universitäten in Hildesheim, Tübingen, Eugene/Oregon (USA) sowie in Berlin und Rom.

1996 erschien ihr Debüt, der Kurzgeschichtenband „Picknick der Friseure“. 1999, nach einer Weltreise auf einem Frachtschiff, folgte der Roman „Pigafetta“. Bis heute hat sie fünf Romane, Essays und mehrere Erzählbände vorgelegt. Zuletzt erschien Anfang dieses Jahres die fiktive Autobiografie „Hoppe“.

„Ich bin wirklich überrascht und auch ziemlich überwältigt. Es ist eine sehr große Freude und eine Ehre, aber es ist auch eine Last“, sagte Hoppe. „Es gibt ja Literaturpreise wie Sand am Meer, aber dieser ist doch etwas sehr Besonderes. Er steht einfach in einer sehr langen Tradition und ist der schönste und renommierteste Literaturpreis, den es in Deutschland gibt.“

Über das Preisgeld habe sie sich noch keine Gedanken gemacht, sagte Hoppe. „Mein Traum ist ja immer noch eine Villa am Genfer See, aber dafür reicht das Preisgeld dann doch nicht.“ Stattdessen hat sie sich nach dem Anruf der Jury noch schnell einen Friseurtermin geben lassen, weil sie am Abend ihre erste Lesung als frischgebackene Preisträgerin in Lüneburg hielt.

Und wo stöbert Felicitas Hoppe ihre Geschichten auf? „Ich glaube, der Musenkuss ist ein Mythos. Ideen hat man automatisch, wenn man mit gesteigerter Aufmerksamkeit durchs Leben geht, und das macht das Schreiben so anstrengend. Man muss eigentlich immer aufmerksam sein, und dann begegnen einem unglaublich viele Dinge, aus denen man dann mit Hilfe der Fantasie etwas Neues macht. Aber Fantasie allein ohne die Realität funktioniert nicht.“

Für ihr Werk wurde sie mehrfach ausgezeichnet, darunter 1997 mit dem Rauriser Literaturpreis oder 2004 mit dem Heimito-von-Doderer-Literaturpreis. 2007 war Felicitas Hoppe „Writer in Residence“ an der Universität Innsbruck.

 

Das Buch: Felicitas Hoppe: „Hoppe“, Roman, S. Fischer Verlag, 330 Seiten, 20,60 Euro.

 

 

Felicitas Hoppe "Hoppe"
Felicitas Hoppe "Hoppe" Bild: S. Fischer Verlag
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