Ein Krimi, der gefangen nimmt

Von Reinhold Gruber   01.Juni 2012

Wo der Schein trügt, weil das Sein sich ganz anders darstellt, als man es auf den ersten Blick wahrnimmt, braucht es ein geschultes Auge, um zu entdecken, was verborgen bleiben sollte. Petra Busch macht das in ihrem neuen Krimi sehr geschickt.

Der Anfang: Heute wird das Licht zurückkehren. Wir werden uns wieder nahe sein. Unzertrennlich. Wie damals.

Die Geschichte: Ein Wohnhaus in Freiburg. Ein mysteriöser Tod, der sich schnell als Mord heraus stellt. Dann noch ein zweiter gewaltsamer Todesfall. Für das Team um Hauptkommissar Moritz Ehrlinspiel Grund genug, das Leben der Opfer und der Nachbarn zu durchleuchten. Dabei steht auch Miriam im Blickpunkt des Interesses, die sich aufopfernd um ihre Mutter kümmert, die nach einem schweren Unfall ins Koma fiel, wieder aufwachte, aber ihr Gedächtnis verlor. Im Lauf der Ermittlungen stößt Ehrlinspiel auf so manche Ungereimtheit und als die Mutter verschwindet, liegt der Verdacht nahe, dass sie in Gefahr schwebt.

Das Ende: Ich habe alles richtig gemacht. Sonst hättest du mir die beiden Engel nicht gebracht und würdest mich nicht jede Woche besuchen, hier, in unserer Bastion. Denn ich bin dein Licht, und du bist bei mir. Das ist der Himmel.

Das Fazit: Petra Busch, für ihr Krimidebüt 2009 mit dem Friedrich-Glauser-Preis ausgezeichnet, zeigt auch im zweiten Fall für Moritz Ehrlinspiel, dass sie geschickt eine Kriminalgeschichte mit allerlei zwischenmenschlichen Beziehungsgeschichten verbinden kann, dabei nie den Faden oder an Spannung verliert. „Mein wirst du bleiben“, lässt einen lange im Dunkeln tappen. Ein sehr gelungener Krimi, der sich aus der Masse deutscher Veröffentlichungen wohltuend hervorhebt.

 

Petra Busch: „Mein wirst du bleiben“, Kriminalroman, 441 Seiten, Knaur Taschenbuch Verlag, 10,30 Euro

 

Petra Busch "Mein wirst du bleiben"
Petra Busch "Mein wirst du bleiben"