Linzer kann nach 47 Jahren wieder mit beiden Augen sehen
Der 62-Jährige Harald Draxler bekam nach einer Operation im Kepler-Uniklinikum 80 Prozent seiner Sehkraft zurück.
Seit eineinhalb Wochen sieht Harald Draxler, 62, die Welt wieder mit beiden Augen. "Seit der Operation am 31. Jänner 2019 hab’ ich einen unglaublichen Gewinn an Lebensqualität. Ich hab’ ja gar nicht geglaubt, dass so etwas überhaupt möglich ist", sagt der pensionierte Fernmeldetechniker bei seiner Nachkontrolle in der Abteilung für Augenheilkunde im Kepler-Uniklinikum Linz.
Universitätsprofessor Matthias Bolz ist zufrieden mit den Fortschritten seines Patienten. "Die Sehkraft meines rechten Auges liegt jetzt bei 80 Prozent. Tendenz noch steigend", sagt Harald Draxler, der seit zwei Wochen zwei "gesunde Augen" hat. Eine völlig neue Erfahrung für den Mann, der im Alter von 15 Jahren einen Arbeitsunfall hatte. "Damals hat mich als Lehrling ein zwei Millimeter dicker Stahlkupferdraht im rechten Auge getroffen. Dieser bohrte sich direkt durch die Pupille". Eine sofortige Operation machte es möglich, dass das Auge erhalten werden konnte.
"Doppelbilder wurden zur Normalität"
"Richtig sehen konnte ich aber nur noch mit meinem gesunden linken Auge. Die Kontaktlinse, die ich für das verletzte Auge bekam, konnte ich nur unter Schmerzen verwenden." Also fand sich Harald Draxler damit ab, sein Leben mit einem sehenden Auge zu führen. "Man gewöhnt sich auch daran. Ich hab’ immer als Fernmeldemonteur gearbeitet, konnte Auto fahren, tanzen gehen, wandern. Sogar die Doppelbilder, die ich jahrzehntelang hatte, wurden für mich zur Normalität. Ich konnte sogar mit nur einem Auge wieder dreidimensional sehen."
Im Herbst 2018 bekam der 62-Jährige dann plötzlich Probleme mit seinem gesunden linken Auge. Er konsultierte einen Augenarzt, der eine Glaskörper-Abhebung diagnostizierte, die sich als gut behandelbar erwies. Der Mediziner verwies seinen Patienten bei dieser Gelegenheit an Universitätsprofessor Bolz, weil er gehört hatte, dass es im Kepler-Universitätsklinikum ein neues Verfahren gibt, mit dem Kunstlinsen eingesetzt werden.
Neue Linse in 40 Minuten
Dieser Tipp stellte sich als sehr wertvoll heraus. "Mit einer neuen Technik aus Japan ist es möglich, die Linse direkt am Auge zu fixieren", erklärt Bolz. Normalerweise werden künstliche Linsen im Kapselsack des Auges positioniert. "Dieser war bei Harald Draxler aber zu stark vernarbt."
In einer 40-minütigen Operation wurden die alten Vernarbungen entfernt und die neue Linse fixiert. "Man kann schon von viel Glück sprechen, dass dies nach einer so langen Zeit so gut gelungen ist", sagt Matthias Bolz. "Als Arzt hat man ja selbst die größte Freude, wenn so etwas glückt", sagt er und wendet sich wieder seinem Patienten zu, der fragt, wann er wieder mit seiner Frau tanzen gehen dürfe.
"Ein bisschen müssen Sie noch Ruhe geben", meint Bolz. "Aber schon bald können Sie wieder alles machen."
Ein sehr berührender und positiver Bericht! Alles Gute dem Patienten 👍👍👍
An Doppelbilder gewöhnt man sich tatsächlich, das kann ich bestätigen. Allerdings hatte ich das Glück, bzw. immer noch, dass ich Kontaktlinsen auf beiden Augen tragen kann. Aber auch die Klinik in Graz hat mein Auge nach 2 maliger Netzhautablösung gerettet und das schon vor 20 Jahren. Hoffe dass mir das am rechten Auge erspart bleibt, aber die Techniken werden zum Glück immer besser. Augenlicht ist so wichtig....
Alles Gute dem Harald und LG
Es gibt auch sehr schöne Nachrichten. Danke Herr Professor und Team für eure ausgezeichnete Arbeit.
die Rosarote Brille ist also keine Alternative dazu
Nicht umsonst ist das Augen Klinikum in Linz unter den Top 3 Spitzenzentren in ganz Europa!! Gute Besserung an alle Patienten! LG Skat......
Lieber Harald,
ich gratuliere Dir von Herzen! Ich hatte in den letzten 15 Monaten selbst 4 Operationen, die mir den immer dichter werdenden Schleier vor meinen Augen wieder lichteten - vorgenommen vom selben Ärzteteam.
Wenn Du meinen Namen liest, weißt Du, von wem diese Zeilen stammen.
Endlich mal eine Gute Nachricht👍