Lena Göbel und Maria Moser: Ihre Mission ist die Kunst

Von Hannah Winkelbauer   23.Februar 2019

In der großen Halle des Museums Angerlehner treten die monumentalen, abstrakten Gemälde von Maria Moser und die mit Farbe und Lack bearbeiteten figurativen Holzschnitte von Lena Göbel miteinander in Dialog. Die beiden Künstlerinnen sind hier nicht in erster Linie Mutter und Tochter, sondern zwei eigenständige künstlerische Persönlichkeiten. Der Titel der Präsentation "2 Captains – 1 mission" verweist auf die gemeinsame "Mission" der Malerin und der Druckgrafikerin: Sie leben beide für die Kunst und arbeiten konsequent an ihrer individuellen Bildsprache.

Kurator Günther Oberhollenzer, der betont, dass er nicht allein kuratiert, sondern Moser und Göbel unterstützt habe, sagt: "Die beiden Künstlerinnen verbindet etwas, das für mich starke Kunst ausmacht: Authentizität."

Ein Teil der Ausstellung zeigt Arbeiten von Moser aus den vergangenen 13 Jahren, auf der anderen Seite des Saals sind Göbels jüngste Werke zu sehen. In der Mitte treffen Bilder der beiden aufeinander, und es wird sichtbar, dass es Berührungspunkte zwischen den beiden Künstlerinnen gibt: sei es die eher düstere Farbigkeit oder der scheinbar locker-leichte Umgang mit den monumentalen Leinwänden oder den schweren Druckstöcken aus Holz.

Mosers riesige Formate – das größte Bild misst knapp vier mal vier Meter – wirken in der 60 Meter langen Halle enorm stark. Balken und Flecken in feurigem Rot, tiefem Schwarz, schneidend-kühlem Blau und dazwischen Grautöne: Die Gemälde lassen an gewaltige Naturphänomene denken und erzählen von den Elementen.

> Video: Das Museum Angerlehner in Thalheim bei Wels widmet eine Ausstellung zwei oberösterreichischen Künstlerinnen. Lena Göbel und Maria Moser zeigen ihre neusten Werke.

Lena Göbel ist in einem Künstlerhaushalt aufgewachsen, die Tochter von Maria Moser und dem 2013 verstorbenen Grafiker Heinz Göbel hatte von klein auf mit Druckgrafik und Malerei zu tun. Als Jugendliche kam sie dann erstmals mit dem Holzschnitt in Berührung, den sie sich im Lauf der Jahre angeeignet und weiterentwickelt hat. In ihrer ganz eigenen Technik des mit Lack und Farbe nachbearbeiteten Holzdrucks schafft die ehemalige Studentin des 2016 verstorbenen Gunter Damisch starke Bilder mit düster-ironischen Figuren. Ihre Mischwesen aus Mensch und Tier sind geheimnisvoll, die Bilderzählungen nie ganz eindeutig, Göbel spielt mit Versatzstücken aus Tradition und Brauchtum, ihre Bilder enthalten aber auch abstrakte Elemente. Sie selbst sagt über ihre Motive: "Ich finde es immer interessant, wenn es nicht so eindeutig ist, wenn man ein bisschen irritiert ist."

Diese Ausstellung irritiert im besten Sinn, hier ist nichts einfach oder eindeutig. Die Arbeiten ziehen in ihren Bann.

Ausstellung: "2 Captains – 1 Mission", Eröffnung am 24.2. um 11 Uhr. Ausstellungsdauer bis 22.9.; Sa und So, 10–18 Uhr, Museum Angerlehner, Ascheter Straße 54, 4600 Thalheim bei Wels