Jazz mit zartem Puls und wie aus einem Guss
Das Duo Klavier – Schlagzeug hat im modernen Jazz eine feine Tradition, Irène Schweizer und Pierre Favre seien als ein Beispiel genannt, der große Cecil Taylor mit dem britischen Drummer Tony Oxley als zweites.
Am Donnerstagabend erlebte das Publikum die Geburt eines weiteren Zweigespanns in der Galerie Brunnhofer in der Linzer Hafenstraße. Der aus Brooklyn stammende Schlagzeuger Devin Gray traf auf die Wiener Pianistin Verena Zeiner, beide Vertreter einer aufregenden, innovativen, jungen Musikergeneration.
Obwohl sie das erste Mal miteinander spielten, klingt es, als würden sie seit Jahren nichts anderes tun, wie aus einem Guss ist ihre Performance. Es entspinnen sich sinnreiche Dialoge, aus zartem, fast pastösem Beginn entwickelt sich ein weiter Spannungsbogen bis hin zu dichten Tonkaskaden. Aus freiem rhythmischem Spiel entsteht beinahe selbstverständlich ein zarter Puls, fast swingend zwischen Klavier und Schlagzeug wechselnd. (haun)
Fazit: Ein erstaunliches Debüt zweier Hochbegabter, nach 90 intensiven Minuten gab es stürmischen Applaus.