Im Zeichen von Jesus
Company of Music begeisterte im Brucknerhaus.
Nicht nur, dass es von Dietrich Buxtehude kein authentisches Abbild gibt, so scheint auch seine Person als Komponist und bedeutendster Organist seiner Zeit für uns im süddeutschen Raum heute kaum greifbar zu sein. Anders ist die Tradition im protestantischen Norden und in England, von wo auch die meisten Einspielungen der "Membra Jesu nostri patientis sanctissima" aus 1680 stammen. Dabei handelt es sich um einen Kantatenzyklus, der die Wundmale Christi in das Zentrum theologischer und emotional-religiöser Betrachtungen stellt.
Doch er wäre nicht Johannes Hiemetsberger, wenn er sich beim Konzert mit der Company of Music und Rota Fortunae Wien am Mittwoch im Brucknerhaus mit einer Interpretation dieses Werkes begnügt hätte. So entstanden sechs Zwischenspuren, die die sieben Kantaten erweitern und in die Jetztzeit transferieren. Die Texte stammen vom irakischstämmigen österreichischen Autor Semier Insayif und knüpfen an die Bibelzitate und die mittelalterlichen Texte von Arnulf von Löwen an und regen zum Nachdenken an.
Nie die Spannung verlieren
Der italienische Komponist Pier Damiano Peretti hatte dazu eine stilistisch vielfältige, die Stimmen ins Zentrum rückende Musik geschrieben. Die Company of Music gestaltete diese Mischung zwischen Hochbarock und Moderne überwältigend.
Es ist nicht selbstverständlich, dass zehn Sänger und sieben Instrumentalisten derart intensiv am selben Strang ziehen und nie an Spannung verlieren. (wruss)
Fazit: Ein beeindruckender Abend, der Vokalkunst vom Feinsten präsentierte
Brucknerhaus: Konzert mit der Company of Music und Rota Fortunae Wien unter Johannes Hiemetsberger, 20. Februar