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Feministinnen im Dirndl

Von Julia Evers, 01. März 2019, 04:09 Uhr
Feministinnen im Dirndl
Christina, Steffi und Magdalena treten zusammen als Poxrucker Sisters auf. Bild: Kevin Rieseneder Photography

Wenn die Poxrucker Sisters von "Glick", "Woikn" oder "Herzklopf’n" singen, hängen tausende Fans an ihren Lippen: Beim Frauentag der OÖNachrichten am 8. März werden die drei Schwestern aus St. Ulrich im Mühlkreis in den Promenaden Galerien auftreten.

Die Poxrucker Sisters haben nicht nur etwas, von dem sie singen können, sondern sie haben auch etwas zu sagen. Über ihre Pläne im Jahr 2019, Frausein in der Musikbranche und das Leben mit Baby Jonathan, das Christina Poxrucker (29) 2018 zur Mutter machte, sprachen Steffi (31) und Magdalena (24) im Interview.

OÖNachrichten: 2018 endete mit jeder Menge Konzerten, was soll 2019 für die Poxrucker Sisters bringen?

Steffi Poxrucker: Eigentlich wollten wir uns nur auf neue Songs konzentrieren und ins Studio gehen … Magdalena Poxrucker: Aber dann haben wir so viele Anfragen für eine Adventtour bekommen, weil die 2018 so gut angekommen ist, dass wir beschlossen haben, wieder eine zu machen. Steffi: Die kleine Weihnachtstour ist mittlerweile voll, aber wir bekommen immer noch Anfragen. Es taugt uns, dass das so gut angekommen ist. Außerdem dürfen wir bei der Landesgartenschau dabei sein und beim Woodstock der Blasmusik. Magdalena: Dort waren wir vor drei Jahren schon einmal. Das war cool, ein Riesenzelt, bummvoll. Steffi: Da reden uns jetzt noch Menschen an, dass sie uns dort das erste Mal gesehen haben. Magdalena: Wir dachten, es wäre wieder toll, dort aufzutreten, und haben dann einfach mal hingeschrieben, wie es mit der Frauenquote ausschaut (lacht). Steffi: Gerade bei Festivals ist die Frauenquote ja wirklich immer ein großes Thema – und umso lässiger, dass wir da jetzt mitmischen.

Das Schreiben geht dennoch weiter – merken Sie, dass bei den Themen Neues kommt?

Uns ist auch immer wichtig, dass ein Song nicht nur im luftleeren Raum steht, sondern dass es auch eine Botschaft dazu gibt und dass es um etwas geht. Wir sind auch draufgekommen, dass wir auch Themen wie Trauer Platz geben sollten. Das Frau-Sein ist ebenfalls ein Thema – wer bin ich, wie will ich sein, was lasse ich mir von anderen sagen, was nicht.

Sie sind drei junge Frauen in der Musikbranche – wie würde sich Ihr Leben anders darstellen wenn Sie die "Poxrucker Brothers" wären?

Da bräuchte man sich keine Gedanken machen … Magdalena: … wie wir ausschauen (lacht). Steffi: Es ist ganz ein anderer Zukunftshorizont. Wenn man Mama werden will, dann weiß man, dass man irgendwann schwanger wird und nicht auf der Bühne stehen kann. Es ist da ganz ein anderer Hintergrund, den man mitträgt. Mit dem man umgehen können muss. Magdalena: Und den man nicht planen kann. Auch wenn unsere Gesellschaft so auf Planung ausgelegt ist. Wenn man so wie wir zu dritt zusammenarbeitet, hat man das Bedürfnis zu planen, weil wir alle mit drinnen stecken, wenn eine von uns wegfällt, weil sie ein Kind bekommt. Bei Männern ist das anders. Wenn die Frau von einem ein Baby kriegt, ist das wurscht, die werden trotzdem auftreten. Steffi: Auch für Plattenfirmen ist das ein Risiko. Und sicher gibt es Männer, die sagen, sie nehmen sich jetzt Zeit für ihr Kind, aber wenn es hart auf hart geht, ist es für einen Mann leichter zu sagen, Karriere ist mir jetzt wichtiger. Das ist der wesentlichste Unterschied, den wir jetzt spüren. Magdalena: Das ganze Business ist so männerdominiert. Die Männer helfen sich gegenseitig, die verbandeln sich, gehen gemeinsam auf Tour, und die Frauen haben da noch Nachholbedarf beim Zusammenhelfen. Steffi: Männer haben gelernt, zwanglose Kooperationen einzugehen. Bei Frauen muss immer zuerst Freundschaft da sein, da sind auch andere emotionale Themen im Hintergrund. Frauen sind auch viel eher geneigt, sich gegenseitig als Konkurrenz zu sehen. Eine Sache, die vieles ändern würde, wäre, wenn es endlich gelingt, dass es genauso toleriert und gefördert wird, wenn sich Männer Zeit nehmen für Karenz und Kinderbetreuung. Wenn das von Männern gefordert würde, wäre da wahrscheinlich auch für Frauen automatisch ein anderer Zugang – weil es dann akzeptiert würde. Dann würde anders gedacht.

Haben Sie Diskriminierung erlebt?

Man muss damit umgehen lernen als Frau, dass man immer wieder mal zum Objekt wird. Wir haben gelernt, auf uns zu schauen. Es war immer klar, dass wir selbst entscheiden wollen, was wir anziehen. Aber da wäre schnell gekommen: "Wenn ihr halt da ein bisschen …" Magdalena: Und wenn man wo als Showact auftritt oder von einer Firma gebucht ist, dann fühlt man sich manchmal ein wenig prostituiert. Steffi: Es gibt auch so Szenen, wo man als Frau dieses Pupperl ist, das man danebenstellt. Mit dem müssen sich Männer nicht auseinandersetzen. Bei Fans gibt es die respektvollen und welche, die Grenzen nicht sehen, aber da haben wir immer den Vorteil … Beide: …dass wir zu dritt sind. Steffi: Einen "Sex sells"-Zugang wollten wir nie haben.

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5  Kommentare
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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 01.03.2019 14:07

Feministinnen?

Echt?

Was macht die Schwestern zu diesen?

Ich weiss nicht so recht, weit kommt der Feminismus herum, heutzutage.

Fragt die Alice Schwarzer, ob sie die 3 auch für Feministinnen hält.

Mir ist es egal, ob/wie feministisch sie sind, hauptsache keiner schreibt "starke Frau(en)", das steht ohehin schon bei fast jeder Frau, die in der Öffentlichkeit irgend etwas macht, dabei...

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weinberg93 (16.330 Kommentare)
am 01.03.2019 20:32

... "starke Frau(en)", das steht ohehin schon bei fast jeder Frau.

Auch bei der Frau Joy P. Rendi-Wagner.

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spitalsarzt (542 Kommentare)
am 01.03.2019 07:37

Wo bitte ist bei den poxrucker sisters ein nur ein hauch von feminismus? Ich höre belanglosen heile Welt Kommerz - weichgespülter gehts wohl kaum. Erfolgreich ja, Inhalt nein.

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Coolrunnings (2.016 Kommentare)
am 01.03.2019 08:06

Absolut richtig....Lieder gefüllt in einen rosaroten Ballon, mit einem zu viel an religiöser Beeinflussung. Moderne Töne mit gottgläubigen Texten trifft es vielleicht am Besten.

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ichauchnoch (9.802 Kommentare)
am 01.03.2019 17:50

Und wo ist bei den drei sympathischen Damen das Dirndl? In der Überschrift werden die drei Damen in ein Dirndl gesteckt, aber ich find keines. Wo hat es sich hin verflüchtigt???

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