"Der Michi Mohr ist ein Teil von mir"
Stimmkräftiger „Rosenheim-Cop“: "Tierische" Lieder und Literarisches präsentiert Bariton Max Müller am 2. März in den Linzer Kammerspielen. Wie er zum Singen kam, hat er den OÖN erzählt.
Als Polizeihauptmeister Michi Mohr ermittelt er in der TV-Serie "Die Rosenheim Cops". Doch der Klagenfurter Max Müller (54) ist auch ausgebildeter Bariton.
Ihre Sängerlaufbahn hat tierisch begonnen, als Sie mit neun Jahren "Die Fledermaus" gehört haben.
Wie war das?
Max Müller: Es war eine Persiflage von den "Spitzbuam", die ich sehr schätze. Es war kurz vor Weihnachten, und ich hab mir eine Schallplatte gewünscht. Das war dann ein Querschnitt mit Anneliese Rothenberger und Walter Berry – und der Startschuss für meinen Zugang zu klassischer Musik. Ich breche 100 Lanzen für die Operette, weil ich es ganz wichtig finde, dass sie seriös aufgeführt wird. Die Operette ist schon eine Persiflage. Man muss keine Persiflage mehr von der Persiflage machen, das ist ein Irrtum. "Der Zigeunerbaron" von Johann Strauss ist zum Beispiel ein hochpolitisches Stück. Damals hat man das gehört. Ich finde es so schade, wenn das nicht mehr verstanden wird.
Sie waren sieben Jahre am Theater in der Josefstadt. Warum haben Sie gekündigt?
Ich habe angefangen mit jugendlichen Charakterrollen, arge Sachen. Das war toll (u. a. "Fleischwolf", Anm.). Ich hab’ gedacht, dass es in der Josefstadt so weitergeht. Meine erste Rolle war ein Motorrad-Junkie in einem Mitterer-Stück. Aber dann waren es nur mehr jugendliche Liebhaber, rauf und runter. Mit 35 hab’ ich gekündigt, die Kollegen haben mich für verrückt erklärt. Ich hatte damals zwei Stückverträge – "Der Bauer als Millionär" in Reichenau und "Tod eines Handlungsreisenden" mit Merkatz. Da kam die Einladung zum Casting für die Rosenheim-Cops.
Wie viel Max Müller steckt in Michi Mohr oder umgekehrt?
Alles, hundert Prozent. Der Michi ist ein Teil von mir. Ich bin ein großer Befürworter, mit dem Spiegel zu arbeiten, wie ein Tänzer. Es ist alles Wirkung bei der Schauspielerei. Viele Kollegen sagen: "Bist du wahnsinnig, das ist so äußerlich!" Aber es ist ein äußerlicher Beruf. Die ganz tiefen Momente, die muss man eh ganz anders erfahren. Aber wenn es um die äußere Wirkung von Bewegungen, Mimik, Betonungen geht, ist es sehr hilfreich, das zu kontrollieren. Da kann man sich sehr täuschen.
Wer von Ihnen beiden hat 2017 die Bayerische Staatsmedaille Innere Sicherheit bekommen – der Michi oder der Max?
Das war schon der Michi, ich bin ja kein Bayer (lacht)!°
Wofür genau?
Das war auch meine Frage. Beim Innenministerium hieß es: Wir brauchen auch einen heiteren Teil, und wir finden, Sie spielen einen Polizisten so, dass er niemals denunziert wird. Sie bringen so viel Freude in die Welt.
Wie ist es Ihnen als Kärntner mit dem Bayrischen gegangen?
Das war eine Herausforderung. Beim Autofahren habe ich mich vollgedröhnt mit CDs bayrischer Kollegen. Aber wenn du ein schönes gutturales "å" sagen kannst, ist das schon mehr als die halbe Miete.
Wie lang wird für eine Folge gedreht?
Eine Woche. Eine Minute im Fernsehen sind ungefähr zwei Stunden Arbeit. Und das ist wenig im Vergleich zum Kino.
INFO
"Tierisch! – Lieder und Literarisches von Rebläusen und Werwölfen, von Wackeldackel bis Katzenduett", mit Max Müller (Bariton), Volker Nemmer (Klavier), 2. 3., Kammerspiele Linz, 19.30 Uhr,
Karten: 0732/7611 -400, www.landestheater-linz.at
Super! Ohne Michi Mohr wäre die ganze Serie nix!
Und ohne die Stockl genauso!
Die zwei sind ja die einzigen, die bei allen Serien (fast sicher) dabei sind.
Kommissare, Kontroller und Polizeipräsidenten wechseln, aber die zwei ...