Das Zerren um Schloss Kremsegg
Verein "Musica" kämpft um den Erhalt des Musikinstrumentenmuseums.
Fünf der insgesamt neun Mitglieder des Vereins "Musica Kremsmünster" stemmen sich gegen die vom Land Oberösterreich beschlossene Auflösung des Musikinstrumentenmuseums Kremsegg. Wie die OÖN gestern berichteten, geht es aber nicht ohne deren Zustimmung. Der Verein ist Eigentümer des barocken Gebäudes sowie der zum Teil äußerst kostbaren 1800 Blasinstrumente, 170 Tasteninstrumente und unzähligen Musikalien.
Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) hatte im Juni 2018 angekündigt, die jährliche Förderung von 470.000 Euro für Kremsegg wegen zu geringer Besucherzahlen einzusparen. Im Oktober sollte bei der "Musica"-Generalversammlung die Vereinsauflösung sowie die Schenkung der Musikinstrumente an das Land erfolgen. Dazu kam es nicht, stattdessen möchten die Vereinsmitglieder mit dem Land über die Weiterführung des Museums verhandeln, auch weil sie sich von Landeskulturdirektor Reinhold Kräter erpresst fühlen. Kräter soll im Falle einer Nichteinwilligung die Bedrohung durch Privatkonkurse für die haftbaren "Musica"-Mitglieder erläutert haben. "Aber es kann nicht sein, dass wir 22 Jahre lang umsonst und unentgeltlich Herzblut und Freizeit in dieses Projekt gesteckt haben, das von den Landeshauptleuten Ratzenböck und Pühringer immer als herausragend bezeichnet wurde", sagt Vereinsmitglied Franz Fellinger, der sich Kremsegg auch als Zentrum von Oberösterreichs Musikvereinen und der musikalischen Forschung vorstellen kann, weil sich das Gebäude bestens für Seminare und Tagungen eigne.
"Das Land Oberösterreich hat ein Konzept entwickelt, in welchem Teile der beachtlichen Sammlung nicht nur weiterhin der Öffentlichkeit zugänglich bleiben, sondern die Instrumente von der Anton Bruckner Privatuniversität künftig auch erforscht und bespielt werden können – insbesondere steht auch eine zeitgemäße Präsentation der Instrumente verbunden mit Ton- und Hörbeispielen im Fokus", sagt Stelzer auf OÖN-Anfrage. Und weiter: "Es gibt laufend Gespräche zwischen dem Vereinsvorstand und der Kulturdirektion bzw. dem Bürgermeister und mir. Wie der Verein weitermachen will, muss er selbst entscheiden."
Es ist Anfang März. Was gibt es neues? Mail an den Verein blieb unbeantwortet. Wo und wie kann man unterstützen?
Bravo den fünf Musica Verinsmitgliedern!
So ein im europäischen Raum einmaliges Museum muss erhalten und geschützt werden vor dem Zugriff von Politik-Wichtigmachern!
Durch Zufall habe ich von dieser positiven Wendung erfahren. Alles Gute!
Das Land OÖ hat vollkommen richtig entschieden die Förderung einzustellen. Bei solchen Besucherzahlen! Das kommt ja einem privaten Hobby gleich, welches die Allgemeinheit zu finanzieren hat.
Soso, "Schenkung" heißt das bei Herrn Kräter, wenn man etwas hergeben muss, aber nichts dafür bekommt.
Mit seinen Ansichten über die Vergesellschaftung fremden Eigentums, nämlich Schlössern und wertvollen Fahrnissen, hätte Herr Kräter, PhD, in der Tschechoslowakei der 1950er Jahre rasch Karriere gemacht.
... und vor 70-80 Jahren wurden ebenfalls Privat- und Geschäftshäuser "übernommen" ("arisiert"), die nicht der politischen Norm entsprachen.
Mehr mediales Aufmerksamkeit könnte Kräter wohl nur durch Entführung einer Stradivari und ihrer anschließenden Verheizung im Kachelofen seines Büros gerieren.
Oder durch Geiselnahme von Vereinsmitgliedern.
...die niemand vermisst.
Leider ist Herrn Kräter auch diese Angelegenheit über den Kopf gewachsen.
Vielleicht sollte man ihn von diesem Posten des Kulturdirektors, der ihm augenscheinlich ein paar Nummern zu groß ist, erlösen.
Herr Kräter hat vom Tuten und Blasen keine Ahnung, schon gar nicht sollte er die Musiklehrlinge von der Bruckner-Privatschule auf den äußerst wertvollen Blasinstrumenten auf Teufel komm raus herumtröten lassen.