Zwei Opern in einer
Musiktheater Linz: Mozarts "La Clemenza di Tito"
Kann oder darf ein Machtmensch noch Gefühle haben? Dieser Frage spürt Mozarts Oper "La Clemenza di Tito" ab Freitag im Linzer Musiktheater nach. Auf besondere Weise: Die Rezitative, die Mozart einst einem Schüler überlassen hatte, wurden neu komponiert – vom 1949 nahe Braunschweig geborenen Manfred Trojahn. "Es sind eigentlich zwei ineinander verschränkte Opern", sagt der musikalische Leiter Martin Braun. Wobei keiner die zeitgenössischen Klänge scheuen muss: "Es ist eine sehr sprechende, unverschlüsselte Musik, die aus dem Bauch heraus gut nachvollziehbar ist." Die Fassung war erstmals 2002 in Amsterdam zu hören. Es ist bereits die dritte Mozart-Oper, die das Duo François de Carpentries (Regie) und Karine van Hercke (Bühne, Kostüme) in Linz inszeniert – in heutiger Ausstattung mit historischen Zitaten. Den Kaiser Tito gibt Hans Schöpf-lin, der schon in Benjamin Brittens "Tod in Venedig" begeisterte, an der Seite von Brigitte Geller, Theresa Grabner, Jessica Eccleston, Florence Losseau (Opernstudio) und Dominik Nekel. (kasch)
Karten: 0800 218 000, www.landestheater-linz.at