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Wo die Vielfalt ihr Zuhause hat

Von Nora Bruckmüller, 27. August 2018, 00:04 Uhr
Wo die Vielfalt ihr Zuhause hat
Standbild aus „Easy“, dem mit dem Spielfilm-Preis ausgezeichneten Roadmovie Bild: Festival

Freistadt: "Der neue Heimatfilm" feierte Gewinner aus Italien, den USA, Vietnam und Wien

"Diesen Preis widme ich allen Menschen, die keine Heimat haben." Mit diesen Worten beschloss ein glücklicher Andrea Magnani seine Rede bei der Preisgala des 31. Festivals "Der neue Heimatfilm" Samstagnacht in Freistadt. Er wurde für sein Werk "Easy" mit dem Spielfilm-Preis prämiert, ein Roadmovie über die Überstellung eines Sarges. Man könnte es als Ironie auslegen, dass ausgerechnet ein Italiener das sagt, kurz nachdem "sein" Innenminister Matteo Salvini verboten hatte, alle Flüchtlinge vom Rettungsboot "Diciotti" an Land zu lassen. Doch vielmehr drückt dieser Gegensatz aus, was das Festival ist, das sein 30-Jahr-Jubiläum feierte: ein Ort, an dem der Begriff Heimat nie ideologisch in Beschlag genommen wird, sondern seine eigentliche Bedeutung im Fokus steht: Menschlichkeit.

Persönliches und Universelles

Deshalb traf der prämierte Dokumentarfilm "Did you wonder who fired the gun?" auch jeden Europäer ins Herz, obwohl er eine US-Geschichte erzählt. Er handelt von Regisseur Travis Wilkersons schwieriger Suche nach einer Biographie – jenes Afroamerikaners, den sein Urgroßvater in Alabama erschossen hat. Diese persönliche Geschichte ist ästhetisch virtuos komponiert, auf eine universelle Ebene gehoben, die von Diskriminierung, Privilegien scheinbar Überlegener und Gewalt erzählt. Und so österreichische Familiengeschichten spiegelt, in denen Männer früherer Generationen keine Schwarzen getötet haben, aber Juden.

Diesem dunklen Heimatkapitel widmet sich Ruth Beckermann in "Waldheims Walzer", der mit dem Publikumspreis bedacht wurde.

Die Pflicht, sich mit seinen Wurzeln auseinanderzusetzen, erfüllte auch der in Hanoi geborene und in Berlin aufgewachsene Duc Ngo Ngoc mit "Farewell Halong". Der junge Filmemacher strahlte, als er die Urkunde für seine "lobende Erwähnung" im Doku-Wettbewerb entgegennahm. Zu Recht, ist doch sein Werk eine Kür des klassischen, ehrlichen Dokumentarfilms. Über Menschen, die in der Bucht Halong auf Flößen ein einfaches, glückliches Leben führten, bis die Regierung beschloss, sie auf das Festland umzusiedeln, weil sie den Tourismus störten. Ngoc ist mit seinen 29 Jahren fast so alt wie das Festival und halb so alt wie Initiator Wolfgang Steininger (62). Dieser zögerte nicht und versprach Ngoc, seinen Film ins Kino zu holen. Ein schöner Pakt der Generationen, der Vielfalt ein Zuhause auf der Leinwand gibt.

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