Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Wien-Konzert: Australischer Star trällerte mit dünnem Stimmchen

15. November 2018, 10:54 Uhr
Kylie Minogue Bild: APA

Kylie Minogue kam bei ihrem Auftritt im Gasometer vor nur 2500 Fans erst sehr spät auf Touren

So vergeht die Zeit: In den 90ern und frühen 2000ern gehörte Kylie Minogue zu den größten Popstars des Planeten, Ohrwürmer wie "Can't Get You Out of My Head" hielten sich hartnäckig in Charts und Gehörgängen. Mittlerweile regiert aber eine andere Generation die Spotify-Playlists. Entsprechend altbacken wirkte dann auch Minogues Wien-Konzert am Mittwoch, bei dem sie erst spät auf Touren kam. 

Im mit rund 2500 Fans nur mäßig gefüllten Gasometer galt es zunächst, sich durch den neuen Western-Chic der australischen Sängerin zu kämpfen. Für ihr aktuelles Album "Golden" hat sie sich optisch wie musikalisch in ein Cowgirl verwandelt, was allerdings in wenig gehaltreichen Songs resultierte. Wer nun einwirft, dass man diesbezüglich im kommerziellen Popsegment ohnehin einiges gewohnt ist, der sollte sich die Vielzahl an eingängigen, durchaus kurzweiligen Liedern vor Augen halten, die auch im Hause Minogue fabriziert wurden.

Davon war zunächst allerdings wenig zu hören: Von einer fünfköpfigen Band, zwei bitter notwendigen Backgroundsängerinnen und einer Armada an erstaunlich statisch agierenden Tänzern begleitet, schmachtete sich Minogue durch ihren ersten Akt, in dem sich schon das größte Manko offenbarte. Denn obwohl die 50-Jährige nicht mit der kräftigsten Stimme ausgestattet ist, war ihr dünner Ausdruck an diesem Abend, der manche Textzeile in Unkenntlichkeit verstummen ließ, doch erschreckend. Dann eben mit optischen Reizen überzeugen, waren die insgesamt sechs Abschnitte des zweistündigen Abends doch durch Kostüm- und Genrewechsel gekennzeichnet.

Nachdem das ursprünglich mit Nick Cave gehauchte "Where The Wild Roses Grow" nur als kurzes A-kapella-Intermezzo verschenkt wurde, gab es im Mittelteil dank dem überzeugend arrangierten "Slow" und der Robbie-Williams-Kollaboration "Kids" endlich handwerklich gut gemachtes Liedwerk zu vernehmen. Die in Richtung Poprock und Country-Gitarren getrimmte Band bog in weiterer Folge glücklicherweise in die Disco ab, was einem bis dahin grottenschlechten Auftritt langsam den nötigen Pfeffer verlieh.

Somit verwandelte sich der Saal kurz vor Schluss ins gelobte Studio 54, wurde "Spinning Around" zur ausgelassenen Party und entwickelte "The Loco-Motion" ordentlich Zug nach vorne. Dazwischen gab es immer wieder peinlich-berührte Publikumsinteraktionen, die Minogue zwar als durchwegs sympathischen Star zum Anfassen zeigten, allerdings auch die aus der Zeit gefallene Aufmachung dieses Abends noch mal deutlich machte. Gleich mehrfach durfte es Konfetti regnen, schossen Laserstrahlen in ziemlich unmotivierter Form durch das Auditorium und standen sich die Tänzer die Beine in den Bauch, während Minogue entlang der Bühnenkante tänzelte.

Vor zehn Jahren war es noch die Stadthalle, in der Minogue ihre Botschaft von Liebe und Miteinander verbreitete. Dass sie mit ihren "The Lovers United"-Jacken nun im kleineren Segment ihr Auskommen finden muss, verwundert nach diesem Auftritt wohl niemanden mehr. Oft hart an der Grenze zum Euro-Trash, musste man hier beide Augen zudrücken, um etwas vom Glanz alter Tage zu erkennen. Der Versuch einer Neuerfindung mit Cowboy-Stiefeln ging jedenfalls gehörig daneben. Dann doch lieber Disco-Stampfer mit Glitzer-Outfits.

mehr aus Kultur

"Tanz pulsiert in jedem Moment" in Brasilien

Meister des Stahls: Richard Serra ist tot

Bürgermeister gestattet Aufsichtsräten Einsichtnahme in Kerschbaums Dienstvertrag

Wolfgang Gurlitt: Kunsthändler und Profiteur

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

6  Kommentare
6  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
herzeigbar (5.104 Kommentare)
am 15.11.2018 13:53

Danke für die Richtigstellung.
Den Nick mag Ich nicht erwähnen.

lädt ...
melden
Killerkaninchen (7.975 Kommentare)
am 15.11.2018 20:24

Sie meinen meinen Nick?

Was sollte daran schlimm sein? Nie Monty Python gesehen?

Die Szene mit dem Killerkaninchen ist aus "Ritter der Kokosnuss", gibt es sogar bei YouTube als 2 Min. Ausschnitt.

lädt ...
melden
Killerkaninchen (7.975 Kommentare)
am 15.11.2018 12:01

Teil 2

Wenn allerdings Herr Michael Ehrenbrandtner zum jährlichen Altherrenabend in Clam einlädt, dann ist der Lobhudelei keine Grenze gesetzt.

Ob zum gefühlten hundertsten Mal Seiler & Speer oder Uralt Bands, bei denen oft nur noch ein original Mitglied dabei ist.

Bei dem überschwänglichen Lobgesang über Foreigner, ist grade mal noch der Gitarrist übrig. Das könnte man eher als Foreigner Cover Band bezeichnen.

Bei Birth Control ist kein einziges original Mitglied dabei.

lädt ...
melden
jack_candy (7.728 Kommentare)
am 15.11.2018 16:11

Es wundert mich sowieso, dass ausgerechnet um die schon immer eher mittelmäßigen Foreigner so ein Tamtam gemacht wird. Schließlich sind ja auch ZZ Top mit von der Partie. Und bei Mother's Finest sind zwar nicht alle, aber die meisten und vor allem die wichtigsten Originalmitglieder noch an Bord.

lädt ...
melden
Killerkaninchen (7.975 Kommentare)
am 15.11.2018 20:15

Manchmal habe ich das Gefühl, als würden sich die beiden Herren Ihre Jugendträume erfüllen ……… ^^

Wenn dann mal bei Facebook gefragt wird, wenn man denn holen soll, da kommt dann eher so Zeug wie Bryan Adams, Bon Jovi. Das auch öfter mal nach progressiven Bands oder Südstaaten Rock gefragt wird, scheint man zu überlesen.

Naja, die Österreicher sind halt einfach zufrieden zu stellen und der Erfolg gibt ihnen Recht.

Das man eine echte Alternative zu den üblichen Festivals aufbauen könnte, die Chance wird leider vertan.

Man könnte allerdings auch einzelne Thementage machen, für verschiedene Musikrichtungen. Wie z.B. Prog. Rock - Reggae - Altherren Abend - Pop - 80s Tag und was es alles gibt. Dann würde für jeden was dabei sein und nicht nur für die Masse.

lädt ...
melden
Killerkaninchen (7.975 Kommentare)
am 15.11.2018 11:25

In was für einem Konzert waren Sie?

Die Kritiken aus anderen Städten ihrer Tour sind überschwänglich.

" Kylie Minouge "flirtet" mit München"

Eines muss man ihr lassen: Hier sitzt jeder Ton und jedes Outfit, sogar im Sitzen sitzt jede Pose. Die Australierin ist kürzlich 50 geworden, auf der Bühne gibt sie alles. Sie gibt die nette Nahbare, die ein paar Sätze auf Deutsch spricht und mit München flirtet (siehe Foto); die herzliche Chefin, die für einen Mann aus der Crew "Happy Birthday" singt.

In den besten Momenten kann Minogue noch mit den jüngeren Pop-Größen unserer Zeit mithalten. Wie sie und ihre gut eingegroovte Band den gehauchten Schmeichler "Slow" neu interpretieren und dabei "Being Boiled" von The Human League einarbeiten, ist der künstlerische Höhepunkt eines Abends, der trotz der Kritik eines nicht ist: langweilig.(akustisch übrigens eines der seltenen exzellenten Konzerte dort)

Quelle : Süddeutsche Zeitung (SZ)

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen