Wer Mundart spricht, lernt leichter Fremdsprachen
Sind Mühlviertler da?“ fragt der Französisch-Professor 1965 seine neue Klasse. Zögernd geben wir uns zu erkennen. Der Professor nickt anerkennend: „Ihr könnt gut Französisch lernen“. Unsere typischen Nasallaute haben es ihm angetan.
Sind Mühlviertler da?“ fragt der Französisch-Professor 1965 seine neue Klasse. Zögernd geben wir uns zu erkennen. Der Professor nickt anerkennend: „Ihr könnt gut Französisch lernen“. Unsere typischen Nasallaute haben es ihm angetan. Hochdeutsches lässt er uns ins Mühlviertlerische übertragen:
„Dort stellen sich mehrere an – auf der anderen Seite stellen sich ohnedies auch einige an.“
„Dort schdöön si oa ã - gengüwa schdöön si e a oa ã.“ Wer das fließend, verschmelzend sagen kann, kann auch französische Wörter aussprechen. Bei uns klingt „Krähe“ genauso aus wie bei den Franzosen „grand“ [grã?]. Ja, Kinder, die Mundart sprechen und auch zu Hochdeutsch angehalten werden, lernen Fremdsprachen leichter als jene, denen „sprich schön!“ eingebläut wird.
Auch das war Thema beim 2. internationalen Dichtertreffen „mundART 2012“ des Stelzhamerbundes in Linz. Die Künstlerin Marlene Harmtodt-Rudolf verblüffte mit jüngsten Erfahrungen: Im Südburgenland sei es wieder „in“, die alte heanzische Mundart zu sprechen, „die Jugendlichen reißen sich geradezu um die Mundart, wer sie nicht spricht, ist ein Außenseiter“. Mundart-Puristen begegnet sie mit der Forderung, Kinder sollten drei Sprachen beherrschen: erstens die lokale Mundart, „damit man weiß, wo man das Gartentürl aufmacht, um daheim zu sein“, zweitens die deutsche Schriftsprache und drittens Englisch, um im Berufsleben zu bestehen.
Sogar in der Globalisierung sieht der Autor und Soziologe Hans Dieter Mairinger eine Chance für die Mundart, sie erzeuge als Gegenbewegung eine neue Regionalisierung der Sprache. Dialekt als Abwehrmittel. Provokant der Befund des bayerischen Schriftstellers Josef Wittmann: „Mir san mir, dieses Wir-Gefühl löst die Mundart aus – das kann aber ausarten!“ Sprache werde bewusst eingesetzt, um Macht zu demonstrieren oder um sich anzubiedern. „In Österreich gibt’s den Fekter-Effekt wie in Bayern den Piefke-Effekt. Da kommen Leute mit klirrendem Norddeutsch, die diese Presslufthämmer-Sprache bewusst anwenden, weil sie wissen, dass sie uns damit die Ohrwascheln runterdreschen.“
E-Mail: klaus.huber@gmx.com
i, warum die Mühviertla solchane Sproachnschenis san. Wohrscheinli kemman a die meisten Tollmetscha von dort.
gell,eulenauge?...
sprachliches Handwerkzeug für die korrekte "das"- und "daß"-Schreibung zu haben.
"des"="das"
"das"="dass"/"daß"
"Gibt's denn des das des Mostglasl schau wieda goa is?!"
Diese Gedankenstütze bringt mehr Treffer als jeder akatemische Lehrsatz und "Normalsterbliche" würden obigen Satz auf bei einem Pisa-Test auf hochdeutsch sicher zu einem hohen Prozentsatz nicht korrekt bewerkstelligen.
darf sie gerne behalten
Ja, das ist ganz einfach, man muss es nur selbst anwenden!
richtigen Stelle wäre klar, wo das "daß" hingehört. Nämlich nach dem Beistrich.
Anyway ist der Satz schenial!
Wenn man die Wiener als Vorbild nimmt ist das nicht wirklich glaubwürdig, vor allen Dingen hapert es beim 3. und 4. Fall - aber das ist aufgrund der Mundart halt so.
Bitte, wer macht denn so etwas???
"warum verwechselt ihr immer dich und dir"?
"mir verwechseln nüschd, mir sang imma dir".
und türkisch eben wieder leichter, fast jeder hat ja einen nachbarn, der diese sprachen spricht....
Wer keine Fremdsprache lernt, versteht die eigene nicht.
Sprache ist möglicherweise mehr als eine Ansammlung von Vokabeln…
Bevor ein Wiener "viertel nach drei" lernt, lernt sogar ein Linzerbua das wienerische "Viertelvier" dreimal )
Der Linzerbua hat ja 3/4 Mühlviertler- und 1/4 Salzkammergutwurzeln.
Aus da gegnd zwichen den mühlflüssen?
Na kloa,
oder Michö
in wien sind schon einige sprachen entstanden, welches deutsch oder welche fremdsprachen das sind weis man noch nicht, denn es ist weder mundart noch hochdeutsch.
vorschlag für namen der neuen sprachen in wien: schönbrunndeutsch, meidlinger dürkdeitsch oder tschechdeutsch.
aber eines ist gewiss, die nächste pisa studie in wien wird zur lachnummer.
die Polen die Sprache beeinflusst (Stanilaus, komm Sálad essn! Páppa will in Schissl Fieße waschn) (das klingende, slawisch-Meidlinger-L kann ich leider nicht schreiben). Und im Schwabenland herrscht der Duktus aus dem Alemannischen. Da kann sich einer mit Dialekthintergrund innert 2 Monaten so anpassen, dass die dort kaum mehr was merken. Platt habe ich nicht derlernt, weil ichs einfach nicht verstanden habe, das ist eine echte Fremdsprache.
als ich 1978-80 in deutschland war, die morgenansprache angehört. nach 3 monaten konnte ich schon alles verstehen, nur sprechen ist eine andere sache...
blamiert, weil ich "Atlantik" zur Nordsee gesagt habe. Die nehmen das dort so genau am Meer ))
Für mich Binnenmatrosen gibts höchstens 4 Meere: Atlantik, Pazifik, Mittelmeer, Ostsee. Alles andere ist "viel Wasser".
Andererseits - es gibt nur eine Methode, etwas sicher in die Synapsen einzubrennen: BLAMIEREN.
...aber nicht für die Grammatik. Nur wenn man seine eigene Sprache grammatikalisch habwegs beherrscht, kann man auch eine Fremdsprache korregt sprechen. Schließlich muss man am Anfang immer im Kopf übersetzen bevor man spricht. Das geht nur, wenn man die Regeln kennt.
der Satzbau schwankt mit der Übung in einem anderen Land.
schon erfasst !!!
und hier eines meiner lieblingszitate !!!
Zitat: Jede Region liebt ihren Dialekt(mundart), sei er doch eigentlich das Element, aus welchem diese Seele ihren Atem schöpfe. (Johann Wolfgang von Goethe) ...
lg. at
Grüß Dich! No, mia kinnans jo. Werde MF, jamei und Ameise fragen, ob wir nicht umgehend beginnen sollten Mandarin zu lernen. Bist dabei?
aber muss es unbedingt mandarin sein ???
lg. at
Nein, wir können auch südostusbekisch wählen.
bissal subjektisch is ma eh schoa des goanze, gell !!!
lg. at
Es gibt doch auch ein „sowohl, als auch“!
Was spricht dagegen, im privaten Umfeld Umgangssprache zu sprechen, und in der Öffentlichkeit hochdeutsch? (*)
(*) die „g’scherten“ Co-Kommentatoren im ORF-Sport sind mir ein großer Dorn im Auge!
die eigenständige sprache, der dialekt ist die seele einer jeden region!
das wissen und wenden fast alle menschen auf dieser welt problemlos an ... nur wir in öselhausen haben komme damit kaum zurecht damit?
das wär´ einmal zu hinterfragen, was da wirklich schief läuft!
ich nenne das selbstbewusstsein des einzelnen ... sich seiner selbst in seiner umgebung bewusst sein ... wir leben ja nicht in tschüss-hamburg!
übrigens ... würde ein nordeutscher niemals seine sprache gegen unsere eintauschen ... warum auch?
pfiat eich!
sollten Sie nicht verwenden!
eigentlich kein platt mehr. es wird viel missingsch gesprochen
(eine mischung aus standarddeutsch und platt). also auf nach hambuich...
in Deutschland mit den vornehmsten Bürgern
Na gut, in Bremen sinds noch vornehmer aber höher verschuldet.
sprechen`s das schönste hochdeutsch. genauso edel wie die hannoveraner pferde.