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Wer Mundart spricht, lernt leichter Fremdsprachen

Von Klaus Huber, 05. Juli 2012, 00:04 Uhr
Wer Mundart spricht, lernt leichter Fremdsprachen
Dialekt nicht unterdrücken Bild: Begsteiger

Sind Mühlviertler da?“ fragt der Französisch-Professor 1965 seine neue Klasse. Zögernd geben wir uns zu erkennen. Der Professor nickt anerkennend: „Ihr könnt gut Französisch lernen“. Unsere typischen Nasallaute haben es ihm angetan.

Sind Mühlviertler da?“ fragt der Französisch-Professor 1965 seine neue Klasse. Zögernd geben wir uns zu erkennen. Der Professor nickt anerkennend: „Ihr könnt gut Französisch lernen“. Unsere typischen Nasallaute haben es ihm angetan. Hochdeutsches lässt er uns ins Mühlviertlerische übertragen:

„Dort stellen sich mehrere an – auf der anderen Seite stellen sich ohnedies auch einige an.“

„Dort schdöön si oa ã - gengüwa schdöön si e a oa ã.“ Wer das fließend, verschmelzend sagen kann, kann auch französische Wörter aussprechen. Bei uns klingt „Krähe“ genauso aus wie bei den Franzosen „grand“ [grã?]. Ja, Kinder, die Mundart sprechen und auch zu Hochdeutsch angehalten werden, lernen Fremdsprachen leichter als jene, denen „sprich schön!“ eingebläut wird.

Auch das war Thema beim 2. internationalen Dichtertreffen „mundART 2012“ des Stelzhamerbundes in Linz. Die Künstlerin Marlene Harmtodt-Rudolf verblüffte mit jüngsten Erfahrungen: Im Südburgenland sei es wieder „in“, die alte heanzische Mundart zu sprechen, „die Jugendlichen reißen sich geradezu um die Mundart, wer sie nicht spricht, ist ein Außenseiter“. Mundart-Puristen begegnet sie mit der Forderung, Kinder sollten drei Sprachen beherrschen: erstens die lokale Mundart, „damit man weiß, wo man das Gartentürl aufmacht, um daheim zu sein“, zweitens die deutsche Schriftsprache und drittens Englisch, um im Berufsleben zu bestehen.

Sogar in der Globalisierung sieht der Autor und Soziologe Hans Dieter Mairinger eine Chance für die Mundart, sie erzeuge als Gegenbewegung eine neue Regionalisierung der Sprache. Dialekt als Abwehrmittel. Provokant der Befund des bayerischen Schriftstellers Josef Wittmann: „Mir san mir, dieses Wir-Gefühl löst die Mundart aus – das kann aber ausarten!“ Sprache werde bewusst eingesetzt, um Macht zu demonstrieren oder um sich anzubiedern. „In Österreich gibt’s den Fekter-Effekt wie in Bayern den Piefke-Effekt. Da kommen Leute mit klirrendem Norddeutsch, die diese Presslufthämmer-Sprache bewusst anwenden, weil sie wissen, dass sie uns damit die Ohrwascheln runterdreschen.“

E-Mail: klaus.huber@gmx.com

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31  Kommentare
31  Kommentare
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observer (22.195 Kommentare)
am 05.07.2012 23:28

i, warum die Mühviertla solchane Sproachnschenis san. Wohrscheinli kemman a die meisten Tollmetscha von dort.

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Ameise (45.683 Kommentare)
am 05.07.2012 16:57

gell,eulenauge?...

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landlinzer (656 Kommentare)
am 05.07.2012 14:27

sprachliches Handwerkzeug für die korrekte "das"- und "daß"-Schreibung zu haben.

"des"="das"
"das"="dass"/"daß"

"Gibt's denn des das des Mostglasl schau wieda goa is?!"

Diese Gedankenstütze bringt mehr Treffer als jeder akatemische Lehrsatz und "Normalsterbliche" würden obigen Satz auf bei einem Pisa-Test auf hochdeutsch sicher zu einem hohen Prozentsatz nicht korrekt bewerkstelligen.

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landlinzer (656 Kommentare)
am 05.07.2012 14:28

darf sie gerne behalten grinsen

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tabatha (2.926 Kommentare)
am 05.07.2012 15:12

Ja, das ist ganz einfach, man muss es nur selbst anwenden! zwinkern

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jago (57.723 Kommentare)
am 05.07.2012 16:30

richtigen Stelle wäre klar, wo das "daß" hingehört. Nämlich nach dem Beistrich.

Anyway ist der Satz schenial!

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am 05.07.2012 13:47

Wenn man die Wiener als Vorbild nimmt ist das nicht wirklich glaubwürdig, vor allen Dingen hapert es beim 3. und 4. Fall - aber das ist aufgrund der Mundart halt so.

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oeggoe (17.926 Kommentare)
am 05.07.2012 14:02

Bitte, wer macht denn so etwas???

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jago (57.723 Kommentare)
am 05.07.2012 14:17

"warum verwechselt ihr immer dich und dir"?
"mir verwechseln nüschd, mir sang imma dir".

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oneo (19.368 Kommentare)
am 05.07.2012 14:31

und türkisch eben wieder leichter, fast jeder hat ja einen nachbarn, der diese sprachen spricht....

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am 05.07.2012 10:57

Wer keine Fremdsprache lernt, versteht die eigene nicht.

Sprache ist möglicherweise mehr als eine Ansammlung von Vokabeln…

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jago (57.723 Kommentare)
am 05.07.2012 12:12

Bevor ein Wiener "viertel nach drei" lernt, lernt sogar ein Linzerbua das wienerische "Viertelvier" dreimal zwinkern)

Der Linzerbua hat ja 3/4 Mühlviertler- und 1/4 Salzkammergutwurzeln.

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( Kommentare)
am 05.07.2012 15:06

Aus da gegnd zwichen den mühlflüssen?

Na kloa,

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jago (57.723 Kommentare)
am 05.07.2012 16:16

oder Michö

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am 05.07.2012 10:56

in wien sind schon einige sprachen entstanden, welches deutsch oder welche fremdsprachen das sind weis man noch nicht, denn es ist weder mundart noch hochdeutsch.

vorschlag für namen der neuen sprachen in wien: schönbrunndeutsch, meidlinger dürkdeitsch oder tschechdeutsch.

aber eines ist gewiss, die nächste pisa studie in wien wird zur lachnummer.

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jago (57.723 Kommentare)
am 05.07.2012 12:04

die Polen die Sprache beeinflusst (Stanilaus, komm Sálad essn! Páppa will in Schissl Fieße waschn) (das klingende, slawisch-Meidlinger-L kann ich leider nicht schreiben). Und im Schwabenland herrscht der Duktus aus dem Alemannischen. Da kann sich einer mit Dialekthintergrund innert 2 Monaten so anpassen, dass die dort kaum mehr was merken. Platt habe ich nicht derlernt, weil ichs einfach nicht verstanden habe, das ist eine echte Fremdsprache.

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oneo (19.368 Kommentare)
am 05.07.2012 14:34

als ich 1978-80 in deutschland war, die morgenansprache angehört. nach 3 monaten konnte ich schon alles verstehen, nur sprechen ist eine andere sache...

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jago (57.723 Kommentare)
am 05.07.2012 16:15

blamiert, weil ich "Atlantik" zur Nordsee gesagt habe. Die nehmen das dort so genau am Meer zwinkern))

Für mich Binnenmatrosen gibts höchstens 4 Meere: Atlantik, Pazifik, Mittelmeer, Ostsee. Alles andere ist "viel Wasser".

Andererseits - es gibt nur eine Methode, etwas sicher in die Synapsen einzubrennen: BLAMIEREN.

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lancer (3.688 Kommentare)
am 05.07.2012 10:15

...aber nicht für die Grammatik. Nur wenn man seine eigene Sprache grammatikalisch habwegs beherrscht, kann man auch eine Fremdsprache korregt sprechen. Schließlich muss man am Anfang immer im Kopf übersetzen bevor man spricht. Das geht nur, wenn man die Regeln kennt.

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jago (57.723 Kommentare)
am 05.07.2012 11:51

der Satzbau schwankt mit der Übung in einem anderen Land.

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phönix77 (4.968 Kommentare)
am 05.07.2012 09:23

schon erfasst !!!

und hier eines meiner lieblingszitate !!!

Zitat: Jede Region liebt ihren Dialekt(mundart), sei er doch eigentlich das Element, aus welchem diese Seele ihren Atem schöpfe. (Johann Wolfgang von Goethe) ...

lg. at

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tabatha (2.926 Kommentare)
am 05.07.2012 12:20

Grüß Dich! No, mia kinnans jo. Werde MF, jamei und Ameise fragen, ob wir nicht umgehend beginnen sollten Mandarin zu lernen. Bist dabei? grinsen

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phönix77 (4.968 Kommentare)
am 05.07.2012 12:23

aber muss es unbedingt mandarin sein ??? grinsen

lg. at

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tabatha (2.926 Kommentare)
am 05.07.2012 12:36

Nein, wir können auch südostusbekisch wählen.

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phönix77 (4.968 Kommentare)
am 05.07.2012 12:43

bissal subjektisch is ma eh schoa des goanze, gell !!!

lg. at

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herbertw (14.515 Kommentare)
am 05.07.2012 09:10

Es gibt doch auch ein „sowohl, als auch“!

Was spricht dagegen, im privaten Umfeld Umgangssprache zu sprechen, und in der Öffentlichkeit hochdeutsch? (*)

(*) die „g’scherten“ Co-Kommentatoren im ORF-Sport sind mir ein großer Dorn im Auge!

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( Kommentare)
am 05.07.2012 01:35

die eigenständige sprache, der dialekt ist die seele einer jeden region!
das wissen und wenden fast alle menschen auf dieser welt problemlos an ... nur wir in öselhausen haben komme damit kaum zurecht damit?

das wär´ einmal zu hinterfragen, was da wirklich schief läuft!
ich nenne das selbstbewusstsein des einzelnen ... sich seiner selbst in seiner umgebung bewusst sein ... wir leben ja nicht in tschüss-hamburg!

übrigens ... würde ein nordeutscher niemals seine sprache gegen unsere eintauschen ... warum auch?

pfiat eich!

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jago (57.723 Kommentare)
am 05.07.2012 11:47

sollten Sie nicht verwenden!

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oneo (19.368 Kommentare)
am 05.07.2012 14:41

eigentlich kein platt mehr. es wird viel missingsch gesprochen
(eine mischung aus standarddeutsch und platt). also auf nach hambuich...

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jago (57.723 Kommentare)
am 05.07.2012 16:26

in Deutschland mit den vornehmsten Bürgern zwinkern

Na gut, in Bremen sinds noch vornehmer aber höher verschuldet.

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oneo (19.368 Kommentare)
am 05.07.2012 19:52

sprechen`s das schönste hochdeutsch. genauso edel wie die hannoveraner pferde.

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