Wels: Am Ende kam das große Orchester
Auch zum Finale von Music Unlimited in Wels gab es am Sonntag noch famose Konzerte.
Bereits am Nachmittag zwei feine Duos im Schloss Puchberg, zum ersten Mal Schauplatz des Festivals. Am Abend im Schl8hof ein weiteres Duo, die Kärntner Pianistin Ingrid Schmoliner traf auf den Chicagoer Drummer Hamid Drake. Schmoliner entschleunigt auf dem Flügel, Drake parliert feinsinnig mit. Das Quartett CP-Unit konterkariert mit locker-flockigem Jazzrock im zupackenden Punkstil.
Außerdem zwei auch in ihrer Gegensätzlichkeit wunderbare Beiträge: Zunächst das von Trompeter Darren Johnston zusammengestellte Quintett "Reasons for Moving" mit Gitarrist Fred Frith und Saxofonist Larry Ochs, übrigens zwei Festivalkuratoren von einst. Ganz am Ende kam das große Orchester. "Fire!" nennt der Schwede Mats Gustafsson sein 15-köpfiges Ensemble, für das der Saxofonist ein großes 60-minütiges Stück komponiert hatte. Dieses "Arrival" versprühte poetische wie spirituelle Kraft. Ein absolut würdiger Abschluss, der nach Mitternacht heftig beklatscht wurde. (haun)
Fazit: Ein hervorragendes Festival, das Wels als Heimstätte avancierter Klänge weit über die Grenzen bekannt macht.