"Venedig im Schnee" gibt den Auftakt zum Sommertheater in Perg
Mit der Komödie von Gilles Dyrek wird die Scheune von Schloss Auhof ab 12. August erstmals zur Theaterbühne.
"Frei nach Peter Brooks: ,Man kann jeden leeren Raum eine Bühne nennen‘, haben wir im letzten Jahr bereits in Perg nach Räumen gesucht", erinnert sich Schauspielerin Julia Ribbeck, vielen noch bekannt als Ensemble-Mitglied am Linzer Landestheater.
Was im Sommer 2014 als Stationentheater, etwa in einer leerstehenden DM-Filiale, begann, findet heuer eine Fortsetzung im alten Stadl von Schloss Auhof. "Wir waren hingerissen von dieser atmosphärischen Scheune." Für die Komödie "Venedig im Schnee" von Gilles Dyrek stellt Schlossherr Bernhard Löw dem Ensemble erstmals den in Theaterdingen gänzlich jungfräulichen Ort zur Verfügung. Das Stück in der Regie von Uwe Lohr lässt das Publikum teilhaben an den Liebeswirren zweier Paare. Ribbeck: "Es ist eine schöne turbulente Sommerkomödie mit einer Ausgangssituation, die jeder kennt. Nicht überzogen, abgehoben oder boulevardesk, sondern eine Einladung an jeden, sich selbst wiederzufinden und zu sehen, wie man selbst mit den Konflikten der Paare umgegangen ist." Die Premiere am 12. August ist bereits ausverkauft. "Der Zuspruch ist rege", und möge es auch sein, wird das Projekt doch – bis auf eine kleine finanzielle Unterstützung der Stadt Perg – privat gestemmt: "Wir hoffen, dass wir über die Zuschauereinnahmen die Kosten decken können."
Ob die Scheune von Schloss Auhof auch künftig zum Ort für Theater wird, soll ein Gespräch im Herbst weisen. "Unsere Erfahrung ist, dass der Bedarf durch das Angebot entsteht, nicht umgekehrt", ist Ribbeck zuversichtlich.
"Wir können keine großen Gagen zahlen, keinen Komfort bieten." Das Team – die Darsteller Julia Frisch (Tribüne Linz), Peter Woy und Martin Dreiling, Regisseur Uwe Lohr (frisch gebackener Intendant des Theaters an der Rott), Dramaturgin Elke Richly und Christoph Lettner (Technik) – sei dennoch Feuer und Flamme. Das Allerwichtigste ist: "Dass es Spaß macht."
Wie es der ehemaligen Landestheater-Darstellerin in der freien Szene geht? "Ich hatte großes Glück, meine Auftragslage ist gut. Manchmal fehlt mir die Institution mit allen ihren Sicherheiten und dem Rollenangebot. Dass ich eine Maria Stuart gespielt habe, ist schon sehr lange her. In der freien Szene muss man sehr wach und lebendig bleiben."
Nach Schwertberg bei Perg hat die Schauspielerin die Liebe geführt. Ihre schönste Rolle hat Julia Ribbeck nicht auf der Bühne, sondern im Leben gefunden: als Mutter einer sieben Monate jungen Tochter. "Man erlebt eine Liebe, die ich vorher so nicht kannte."
Karten für "Venedig im Schnee" gibt es noch am 19., 21., 29. und 30. 8., 20 Uhr, unter 0677 616 00 890, www.kulturhof-perg.at