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Udo Jürgens: Abschied vom "Mozart unserer Zeit"

Von Helmut Atteneder aus Wien, 23. Jänner 2015, 00:04 Uhr
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Bildergalerie Österreich nimmt Abschied von Udo Jürgens
Bild: APA

WIEN. Hunderte Trauergäste erwiesen im Wiener Rathaus Udo Jürgens die letzte Ehre.

Neun Stunden ist Sten Hakansson mit seiner Tochter Isabel im Bus von Berlin nach Wien gesessen. Im Gepäck ein Trauerkranz voller bunter Blumen. "Ich wollte Udo hier verabschieden, an seiner letzten Ruhestätte", sagt der Berliner. Nachdem er einen – in seinem Handy vorgeschriebenen – langen Text in eines der sechs Kondolenzbücher in der Volkshalle des Wiener Rathauses geschrieben hat, kommen die Tränen. Es fällt ihm schwer, etwas zu sagen. Seit 1992 war er jedes Jahr mindestens einmal in einem Konzert seines Musikidols. Dann nimmt er ein Totenbild, auf dem steht: "Ihr seid das Notenblatt, das für mich alles war. Ich lass’ Euch alles – ich lass’ Euch alles da."

Jeder hat seine Udo-Geschichte

Von den Trauernden, die sich vor der Urne des am 21. Dezember verstorbenen Musikers und Entertainers verneigen, hat jeder seine eigene Udo-Geschichte.

Jene Frau, die als allererste einen langen Text im Kondolenzbuch verfasst, wohl eine ganz besondere: "Ich habe Udo persönlich gekannt. Bei gemeinsamen Treffen zeigte er sich als großer, einfühlsamer Mensch." Mehr wolle sie hier nicht sagen, es sei ohnehin schwer genug für sie.

Christian Roitner aus Wien hat sich eine Stunde in der Kälte vor dem Rathaus für sein letztes Treffen mit dem Verstorbenen angestellt. "Liebe ohne Leiden" ist sein Lieblingslied. Die Urne mit einem großen Bild von Udo Jürgens im Hintergrund, daneben ein Klavier und Kränze seiner vier Kinder, seines Bruders und hoher Würdenträger vom Bundespräsidenten abwärts werden zum begehrten Fotostillleben. Viele haben Blumen mit. Aus den Lautsprechern kommt bekannte Musik. "Ich war noch niemals in New York", "17 Jahr ..."

Alle vier Kinder sind gekommen

Seine vier Kinder, Jenny, John, Sonja und Gloria, sind bei der offiziellen Trauerfeier dabei, es fehlt Jürgens’ Bruder Manfred, der erkrankt ist, und seine letzte Lebensgefährtin Michaela Moritz. Die Verabschiedung wird in ein paar Wochen im Familienkreis am Wiener Zentralfriedhof sein. Manuela Fürhauser hat geduldig gewartet, bis sie endlich die Möglichkeit bekommt, Adieu zu sagen. Warum sie persönlich hergekommen ist? "Ich hatte in meinem Leben schon viele Operationen. Udo hat mich mit seiner Musik immer wieder herausgeholt. Er hat den Menschen einfach aus dem Herzen gesprochen." Silvia Krumaus ist ins Rathaus gekommen, "weil sein Tod sonst nicht fassbar gewesen wäre. Ich war seit meinem neunten Lebensjahr ein Fan von Udo." Mit "Merci Chérie" wurde einst eine Beziehung "offiziell" beendet. Und für Judith Perkas aus Fischamend ist mit Udo Jürgens der "Mozart unserer Zeit gestorben".

Sten Hakansson und seine Tochter Isabel aus Berlin haben jetzt den mitgebrachten Blumenkranz vor der Urne abgelegt und jede Menge Fotos gemacht. Jetzt wollen sie sich noch einen schönen Tag in Wien machen. "Können wir nicht heimfliegen, Papa?", fragt die Tochter. Das Leben geht eben weiter.

Umfrage: Was die Trauergäste im Wiener Rathaus über ihr Musikidol Udo Jürgens zu sagen hatten

Ich wollte mich hier von Udo verabschieden, an seiner letzten Ruhestätte. Ich war seit 1992 mindestens einmal pro Jahr bei einem Konzert von ihm.“
Sten Hakansson ist mit Tochter Isabel mit dem Bus aus Berlin angereist

Ich hatte schon viele Operationen. Udo hat mich mit seiner Musik immer wieder herausgeholt. Er hat den Menschen einfach aus dem Herzen gesprochen.“
Manuela Fürhauser, Wien

Udo Jürgens war ein Ausnahmekönner, sympathisch und herzlich. Mit ihm verliert Österreich eine große Persönlichkeit, deshalb bin ich heute auch hier.“
Christian Roitner, Wien

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1  Kommentar
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alpe (3.482 Kommentare)
am 23.01.2015 11:59

Udo Jürgens.
Ihn mit Mozart zu vergleichen, ist ein Hohn für dessen Genie!

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