Typen wie ihn kann man nicht erfinden

Von Helmut Atteneder   08.Jänner 2015

Menschen vom Typ Michael Ehrenbrandtner müsste man erfinden, gäbe es das Original nicht. Und selbst dann würde der Erfinder sagen: "Tut leid, das kriege ich nicht hin." Der 51-jährige Begründer der Konzerte auf Burg Clam ist ein Kind des Rock’n’Roll, des Heavy Metal, der Gitarren-Riffs. Als Bub wuchs der gebürtige Linzer bei seiner Oma in Unterweißenbach auf, mit den Vinyl-Platten seines Onkel Ernst. Klein-Michael blieb bei "The Who" und der Rockoper Tommy, bei Roger Daltrey und Pete Townshend hängen. Bis heute träumt er davon, die Band nach Clam zu holen. Nachsatz: "Ihre Gagen sind halt ziemlich geschmalzen."

Wer Stars wie Pink, Die Ärzte, John Fogerty oder Herbert Grönemeyer (der Deutsche ist am 15. Juni der große Star beim 25-Jahr-Jubiläum der von den OÖN präsentierten Konzerte) auf die Meierhofwiese in der Burgarena Clam geholt hat, könnte zufrieden Zwischenbilanz ziehen. Nicht so Ehrenbrandtner (Lieblingswort: Paaasst!), er brennt für seinen Traum: "Ich will Clam zum schönsten Konzertgelände Europas machen." Der Vordenker gibt freimütig zu, dass er sich mit den von ihm ausgewählten Konzertgästen selbst verwirklicht. Einst wollte er selber die großen Bühnen erobern. Die Karriere ging vom Plakatierer, über das Mädchen für alles bei Konzerten bis zum Stromgitarristen seiner Band "Stormbringer". Der große Durchbruch blieb ihm versagt.

Wer hoch hinaus will, fällt mitunter tief. Ehrenbrandtner kennt die Tücken seiner Branche nur zu gut. "Freunde und die Stars selber haben immer zu mir gehalten, das hat mir in schweren Zeiten geholfen, meinen Traum weiterzuleben." Einen Traum, den er vor gut 25 Jahren am Stammtisch in die Runde formulierte: "Ich werde einmal große Stars nach Oberösterreich holen."

Wäre doch gelacht, wenn "The Who" da nicht dabei sein würden.