Sum 41 im Posthof: Punkrock-Gaudi bei Sauna-Temperaturen

Von Lukas Luger   14.Juni 2017

Das Wichtigste gleich vorweg: Deryck Whibley ist offenbar wieder pumperlg’sund. Die vergangenen Jahre verbrachte der Sum-41-Frontmann mit der markant blonden Stachelfrisur ja mehr beim Branntweiner seines Vertrauens als im Tonstudio. Kurz bevor ihn die Sauferei endgültig unter die Erde brachte, rappelte er sich aber wieder auf. Und wie! Beim restlos ausverkauften Auftritt der kanadischen Punkrocker am Montagabend im an eine finnische Sauna erinnernden Posthof Linz überzeugte der 37-Jährige 90 Minuten lang mit viel Energie und Spielfreude.

Flotte Riffs und eingängige Refrains

Musikalische Filigrantechniker waren Sum 41 ja nie, die Gaudi steht bis heute im Vordergrund. Vom Auftakt "The Hell Song" über "Still Waiting", "Into Deep", die aktuelle Single "War" bis hin zur letzten Zugabe – dem dank des "American Pie"-Soundtracks unsterblichen "Fat Lip" – drehte sich 19 Songs lang alles um flotte Riffs, eingängige Refrains und knackige Lyrics, die je nach Entstehungsjahr den Vorzügen des Partylebens huldigten oder die Nachteile des exzessiven Saufens verhandelten. Die Reaktionen, trotz etwas dumpf aus den Boxen dröhnendem Sound? Ekstatisch! Erwachsene Männer rissen sich die T-Shirts von der Wampe, Biere wurden geext wie damals auf der Landschulwoche, und Pogo wurde getanzt, als gäb’s kein Morgen. Punkrock eben. Super!

Konzert: Sum 41, Posthof Linz, Großer Saal, 12. Juni

OÖN Bewertung: