Stadt Linz streicht dem AEC eine Million Euro
Zehn Prozent mehr Veranstaltungs- und Museumsbesucher (178.000), 13,5 Prozent Umsatzplus beim Veranstaltungsservice (161.000 Euro) und um 13,7 Prozent mehr Gesamteinnahmen (12,6 Millionen Euro) – Gerfried Stocker, der künstlerische Leiter des Linzer Ars ...
Sie tun es nicht, weil den Unternehmungen der beiden nun die katastrophale Wirtschaftslage der Landeshauptstadt und die Folgen der Linzer Swap-Affäre in die Quere kommen.
Linz ist Alleineigentümer der „Ars Electronica GmbH“ und streicht für 2012 die Mittel von bisher 4,8 Millionen auf 3,87 Millionen. Das hat der Aufsichtsrat vor wenigen Tagen beschlossen. 2013 werde sich alles angeblich wieder bei einer höheren Förderung einpendeln. Und wenn nicht? „Dann wird der Aufsichtsrat nicht mehr so aussehen, wie er jetzt aussieht“, sagt Vizebürgermeister, Kulturstadtrat und AEC-Aufsichtsratsvorsitzender Erich Watzl, ohne sich auf Details einzulassen. Das AEC wird das Loch mit eigenen Rücklagen stopfen. Als Folge der gekürzten Förderungen wird ein negatives Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von rund 750.000 Euro im Jahr 2012 erwartet. Schwarzmair: „Wir haben vorerst keine Zweifel daran, dass uns die Stadt 2013 wieder in vollem Rahmen unterstützt, aber wenn nicht, dann müssen wir unsere Leistungen reduzieren – zum Beispiel haben wir dann das Museum nicht mehr sechs Tage die Woche geöffnet, oder wir verkleinern das Ausstellungsprogramm.“
Dabei hatte das AEC gerade einen bemerkenswerten Aufstieg hingelegt – wirtschaftlich wie künstlerisch. Schwarzmair hatte seinen Job im Jänner 2009 mit einem negativen Eigenkapital des AEC übernommen. Nach Programmänderungen und einer Steigerung der Futurelab-Erträge von rund 39 Prozent (auf 2,9 Millionen Euro) kletterten die Eigenmittel heuer auf 1,3 Millionen Euro (17,4 Prozent). Das sei noch nicht die Welt, aber ob der Ausgangsposition bemerkenswert. Im laufenden Jahr beschäftigte das AEC 182 Mitarbeiter, um 14 mehr als 2010.
Wissenschaftlich und künstlerisch überstrahlt die seit heuer florierende Zusammenarbeit mit der weltweit größten Forschungseinheit CERN in Genf die unzähligen Projekte, mit denen sich das AEC in der internationalen Szene festbeißt. Das dabei geschaffene Stipendium „Prix Ars Electronica Collide@CERN Award“ wurde nun an den 28-jährigen Medienkünstler Julius von Bismarck vergeben. Der Berliner wird ab März zwei Monate lang im CERN arbeiten und danach einen Monat lang seine Erfahrungen mit dem Linzer Futurelab vernetzen.