Sex-Vorwürfe gegen Hollywood-Produzent 

06.Oktober 2017

Die "New York Times" hatte am Donnerstag enthüllt, dass es von mehreren Frauen den Vorwurf der sexuellen Belästigung gegen Weinstein gibt. Die Vorfälle reichen demnach fast drei Jahrzehnte zurück. Mit mindestens acht Frauen habe er sich außergerichtlich geeinigt. Die Schauspielerin Ashley Judd berichtete der Zeitung zufolge, dass der Filmmogul sie vor zwanzig Jahren für ein Arbeitsfrühstück in sein Hotelzimmer gebeten habe, wo er sie dann aber im Bademantel empfangen habe. Weinstein habe sie dann gefragt, ob sie ihm eine Massage geben oder ob sie ihm beim Duschen zusehen könnte.

„Das war die Kultur damals“ 

Wie Weinsteins Anwalt Charles J. Harder mitteilte, will der Filmmogul gerichtlich gegen das renommierte Blatt vorgehen. Der Artikel sei voller "falscher und verleumderischer" Angaben, basiere hauptsächlich auf Gerüchten und Fehlinformationen, hieß es in einer Erklärung, Zugleich zeigte Weinstein in einer Stellungnahme Reue - er wolle sich "aufrichtig entschuldigen". Eine Sprecherin der "New York Times" teilte mit, die Zeitung stehe zu ihrer Berichterstattung. Man hatte unter anderem  eine Stellungnahme Weinsteins veröffentlich, in der er eingeräumt hatte, dass sein Verhalten gegenüber Kollegen in der Vergangenheit "viel Schmerz" verursacht habe. Er würde sich dafür "aufrichtig" entschuldigen. Konkret ging Weinstein nicht auf die Vorwürfe ein, schreibt aber: "Ich komme aus den 60ern und 70ern, als die Regeln über Benehmen am Arbeitsplatz andere waren. So war die Kultur damals."

Gemeinsam mit seinem Bruder Bob ist Weinstein für zahlreiche Hollywood-Erfolge verantwortlich. 2010 produzierten sie das mit einem Oscar ausgezeichnete Drama "The King's Speech". Beide hatten auch das US-Filmstudio Miramax gegründet, das sie später verkauften und das Erfolgsfilme wie "Pulp Fiction", "Der englische Patient" oder "No Country for Old Man" produzierte.