Salve! Römische Legionäre kehren nach Enns zurück
Landesausstellung "Die Rückkehr der Legion" wurde am Donnerstag in Enns eröffnet.
Heißt es jetzt Lauriacum oder Lauriacum? Der Lateinprofessor von Landeshauptmann Thomas Stelzer sagt, es geht beides – wie bei der heutigen Eröffnung der 32. Landesausstellung im Museum Lauriacum in Enns zu erfahren war. Die Betonung liegt bei der Ausstellung "Die Rückkehr der Legion – Römisches Erbe in Oberösterreich" ohnehin woanders. Es geht um Wissensvermittlung, populär aufbereitet.
Unter der Ägide von Reinhardt Harreither, dem Wissenschaftlichen Leiter der Landesausstellung in der ältesten Stadt Österreichs, wurde das Leben römischer Legionäre, die sich hier im zweiten Jahrhundert nach Christus hier niedergelassen haben, nachgestellt. Zahlreiche Ausgrabungsstücke lassen diese Zeitreise – 1800 Jahre zurück nach Lauriacum, den Legionsstützpunkt auf dem Gebiet des heutigen Enns – plastisch werden. Rüstungen sind zu sehen, Gräber, ein Zinnsoldatenheer, alte Steinmauern, ausladende Grabsteine, beeindruckende Fresken, Alltagsdinge wie Geschirr, Schmuck, Ziegel und Münzen. Auch erfahren wir, dass uns die Römer Katzen gebracht haben.
Video: Landesausstellung eröffnet
Mindestens 1,65 Meter groß
Für die Ausstellung wurde das Museum Lauriacum herausgeputzt und auf eine Ausstellungsfläche von 1300 Quadratmetern erweitert. Gleich zu Beginn ist eine Job-Beschreibung eines potenziellen Legionärs für die "Legio secunda Italica" unter Kaiser Marcus Aurelius zu lesen. Mindestens 1,65 Meter sollte man groß sein, zwischen 18 und 26 Jahre alt, reiselustig und abenteuerhungrig. Dafür gab es überdurchschnittliches Gehalt, Aufstiegsschancen, medizinische Betreuung und körperliche Fitness für 20 Jahre. Heißt es.
Rund 6000 römische Soldaten hatten sich für das Abenteuer "Lauriacum" qualifiziert. Mit ihrer Ankunft erlebte die Stadt eine wirtschaftliche Blütezeit, denn die Legionäre waren nicht nur Krieger, sondern auch geschickte Handwerker. Apropos: Das kriegerische Element, die vielen Massaker und Massentötungen unter römischer Herrschaft werden in der Ausstellung erwähnt. Mehr nicht.
Ebenfalls zur Landesausstellung gehören die Außenstellen in der Basilika St. Laurenz in Enns sowie die römische Badeanlage in Schlögen und ein römisches Kleinkastell in Oberranna bei Engelhartszell (ab 30. Juni geöffnet).
Die Landesausstellung im Museum Lauriacum, in der Basilika St. Laurenz (beides in Enns) in Schlögen und Oberranna (ab 30. Juni) läuft bis zum 4. November.Alle Schauen sind täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Führungen ohne Voranmeldung täglich um 11 und 16 Uhr. Karten bei allen Ausstellungsorten. www.landesausstellung.at
Salvete, milites!
mei bin i froh doss es ned die Fremdenlegionäre san
Bin gespannt. ich habe die Landesasstellung im Burgenland besucht und war begeistert.
Großartiges Thema, großartige Lokalitäten, ich freu mich wirklich drauf!
Viele Nostalgiker streben in den Personen, die sie gern verkörpern wollen, meist einen hohen ehemaligen sozialen Status an, wie Legionär, besser noch Centurio oder noch viel besser Legat (General). Selten wird da mal (dauerhaft) das Kostüm des Bettlers oder Feldsklaven gewählt... Selbst kleine Mädchen sind lieber Prinzessin als Aschenputtel.
das scheint alles sehr verkitscht, durch die Brille der Romantik rezipiert, aber nicht wirklich viel historisches. es wird halt alles so aufbereitet, dass jeder /e seine Vorstellungen wiederfindet. für alle LateinKlassen OÖ Pflicht, sonst wird sie eine der am schwächsten besuchten LAs werden.
Zugegeben, die Eröffnungsfeier war grenzwertig kitschig. Die Fotos von „Kerschi“ sind nichtsagend, teilweise sogar lächerlich. Dieser Fotograf sollte lieber weiterhin Unfälle dokumentieren.
Beurteilen Sie, werter Tacitus, die Qualität dieser Landesausstellung erst, wenn sie sich ausgiebig im grandios und äußerst informativ und anschaulich gestalteten Museum und bei den Kalkbrennöfen in Enns und in Oberranna und Schlögen umgesehen und den hervorragend gestalteten und wissenschaftlich fundierten Begleitband sorgfältig studiert haben.
Ich hatte im Vorfeld bereits Gelegenheit, dies zu tun und ich bin überzeugt, dass diese 32. Landesausstellung eine vielbesuchte werden wird. Nicht nur LateinschülerInnen sondern auch viele Kulturinteressierte und Wissenschafter werden daran ihre Freude haben.