Rückschau auf 40 Jahre Malerei mit Eigendynamik

Von Hannah Winkelbauer   18.April 2015

Das Museum Angerlehner widmet Alois Riedl anlässlich dessen 80. Geburtstags eine umfassende Ausstellung mit mehr als 70 Arbeiten aus 40 Jahren. Durch die räumliche Aufteilung werden die einzelnen Phasen des vielseitigen Werks sichtbar. Beginnend bei den schwarz-weißen, expressiven Stillleben der 70er- und 80er-Jahre, geht es weiter mit flächigeren und farbigeren Werken bis zu den Gefügen von reinen Formen auf Leinwand aus den 90er-Jahren. Bei aller Abstraktion wird es bei Riedl nie ganz glatt, das Material bleibt sichtbar.

Riedls Gemälde haben ein Eigenleben. Das Papier wirft Falten, so manche Leinwand wellt sich, scheint sich gegen das Aufgespannt-Sein zu sträuben. Die abstrakt wirkenden Objekte haben oft Alltagsgegenstände zum Vorbild, sind aber nicht nur Bilder von etwas. Die Malerei hat eine Eigendynamik. Korrespondenzen zwischen den symbolhaften Bildelementen entstehen, das Abgebildete macht sich selbstständig.

Sanfte Töne zum Achtziger

Riedls jüngste Werke sind erstaunlich sanft. Bewährtes wie die Struktur des Tryptichons behält er bei, neu sind zarte rosarote und grauviolette Töne. Das Faszinierende an Riedl sei der rote Faden, der sich, bei gleichzeitiger enormer Vielschichtigkeit, durch seine Arbeit ziehe, sagt Kurator Johannes Holzmann. Die eindrucksvolle Schau spannt den chronologischen Bogen über das umfangreiche Werk des im Juni 80-Jährigen: Vom "wilden" Frühwerk bis zu den hellen Bildern der vergangenen Jahre.

Künstlergespräch mit Alois Riedl und Kurator Holzmann am 21. 5., 18.30 Uhr. Infos zu Ausstellung und Begleitprogramm: www.museum-angerlehner.at