Pühringer: Das Geld macht die Musik

05.Jänner 2011

 

Um sechs Millionen Euro liegt das Budget über jenem des Vorjahrs. Der Bonus versickert strukturell bedingt im Musiktheater, in Planungsausgaben für die Bruckner-Uni und im Ursulinenhof für Wiederaufbauarbeiten nach dem Brand, die nicht die Versicherungssumme abdeckt.

Das meiste Geld fließt in Institutionen. Den größten Brocken vertilgt das Landesmusikschulwerk mit 64,23 Millionen Euro, gefolgt von der Theater- und Orchester GmbH mit 29,9 Millionen Euro. Für die Bruckner-Privatuniversität sind heuer 11,57 Millionen Euro vorgesehen, für Kultureinrichtungen des Landes 8,4 Millionen, für die Musiktheater-Errichtungs-GmbH 11 Millionen Euro.

Der Posten „Initiativen der Zeitkultur“ (u.a. zeitgenössische Vereine, Kulturplattform KUPF) weist 2,75 Millionen Euro aus, wegen des heurigen Festivals der Regionen um 250.000 Euro mehr als 2010.

Mit der KUPF, die beklagt, dass das Land den mit 75.000 Euro gefüllten Innovationstopf ab 2012 nur noch alle zwei Jahre ausschüttet (siehe „Kulturszene“), will Pühringer „bald im neuen Jahr das Gespräch suchen“. Er selbst sehe die Veränderung „nicht so tragisch“, weil es in den Zwischenjahren das Festival der Regionen gebe, wofür ja Projekte eingereicht werden könnten. „Und wenn die KUPF ehrlich die Budgets der Länder vergleicht, wird sie sehen, dass bei uns gut gefördert wird“, sagt Pühringer. Manchmal müsse man „die Bäume zurückschneiden, damit sie wieder austreiben können“.

Zu viel Wasser im U-Hof

An Landes-Schwerpunkten und Initiativen bringt das Kulturjahr etwa im Frühjahr den Spatenstich für den Neubau der Bruckner-Uni (Eröffnung 2014). Die für die Jahresmitte vorgesehene Fertigstellung des Ursulinenhofes wird sich bis zum Jahreswechsel hinziehen, weil die Durchdringung der Bausubstanz mit Wasser intensiver als angenommen war.

„Schäxpir“, das Theaterfestival für junges Publikum, verführt von 23. Juni bis 3. Juli an neue Standorte. Das Schlossmuseum wird erstmalig die Kulturgeschichte Oberösterreichs im 20. Jahrhundert präsentieren, dazu kommen Großausstellungen wie „Essen unterwegs“ und zur Kulturgeschichte Boliviens.

Das OK möchte ab 12. Mai mit der „Höhenrausch“-Fortsetzung „Luftsprünge und Wasserspiele“ den Kulturhauptstadt-Erfolg verlängern. Das Stifterhaus werkt unter dem Arbeitstitel „Natur bei Adalbert Stifter, Marlen Haushofer und Thomas Bernhard“ an einer Ausstellung.

Der Bau des Musiktheaters, das 2013 eröffnet wird, „liegt im Zeit- und Finanzplan“, sagt Pühringer. „Dann werden wir in einer anderen Liga spielen, und es wird keine Differenzierung zwischen Salzburg, Wien und Linz mehr geben.“ (beli)