Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Paul Zauners Jazz-Hof ist einfach ein guter Ort

Von Christian Schacherreiter (Text) und Volker Weihbold (Fotos), 22. Mai 2018, 00:04 Uhr
Bild 1 von 37
Bildergalerie Jazz-Festival in Diersbach
Bild: VOLKER WEIHBOLD

33. INNtöne Jazzfestival: 3500 Besucher machten die Innviertler Gemeinde Diersbach zur österreichischen Musik-Metropole.

Der Innviertler Wettergott ist Jazz-Fan. Am Donnerstag hatte es noch geregnet, der Freitag war aber trocken, und als um 19 Uhr das dreitägige Jazz-Festival INNtöne vom Saxofonisten Bobby Watson stilgerecht angeblasen wurde, lagen Paul Zauners Biohof und sein sanfthügeliges Umfeld im freundlichen Licht der Diersbacher Abendsonne. Die Konzerte finden zwar in der wetterfesten Scheune statt (mit hübschen Nebenschauplätzen im ehemaligen Pferde- und Schweinestall), aber der atmosphärische Charme der INNtöne hängt doch auch ein wenig von der Witterung ab. Insbesondere am Samstag und Sonntag sprengt die Zahl der Musikbegeisterten das Fassungsvermögen der Scheune. David Murray oder dem Frühschoppenprogramm "Funky Lemons Big Band feat. Dorretta Carter" hört man aber auch mit Vergnügen zu, wenn man sich auf der grünen Wiese räkelt. Das Publikum der INNTöne kommt nicht nur aus der näheren Umgebung. Die vielen Kfz-Taferl aus Bayern sind unübersehbar, dort und da findet man auch ein tschechisches oder ungarisches. Viele Gäste übernachten im mitgebrachten Zelt oder im Auto.

Seit mehr als 30 Jahren veranstaltet Posaunist, Musikproduzent und Biobauer Paul Zauner im Innviertel Jazz-Festivals, seit 2002 auf seinem Bauernhof mit der idyllischen Adresse Froschau 4. Bei der Programmgestaltung sind Zauners internationale Vernetzung und seine Freundschaft mit vielen Jazz-Größen hilfreich, denn reich werden die Musiker bei solchen Festivals nicht.

Zu Paul kommt man vor allem, weil sein Hof ein guter Ort ist, ein Ort der Begegnungen, des Genießens, der Harmonie von Natur und Kultur. Konrad (50) und Melanie (45) reisen aus dem salzburgischen Hallein an, nicht zum ersten und sicher nicht zum letzten Mal. Sie sind erfahrene Festival-Kenner und schätzen – abgesehen vom großartigen Programm – bei den INNTönen vor allem "das Urige", die "Einfachheit", die sie den durchgestylten Festivals vorziehen.

Ähnlich sehen das Anita (51) und Tom (48) aus Linz, die zum sechsten Mal dabei sind. "Hier braucht man keine Security, und Bier und Wein kannst du aus richtigen Gläsern trinken. Wo gibt es das noch?", sagt Tom. Anita schwärmt von der Offenheit und Achtsamkeit der Festivalbesucher.

"Supa, dass’s des gibt"

Dass Paul Zauner bei der Programmgestaltung bewusst die Breite und Fülle des Jazz berücksichtigt, gefällt den Gästen. Er ordnet die vielen Richtungen fünf Farbkategorien zu und achtet auf gute Durchmischung: Rot (eher "Hitziges" wie Soul), Blau (Blues & Co.), Grün (Weltmusik), Gelb (moderner Mainstream), Lila ("bunte Hunde"). Ö1 begleitet aus gutem Grund das gesamte Festival mit Aufnahmewagen und Clubmobil.

Ohne die vielen freiwilligen Hilfskräfte bliebe aber das klügste und schönste Konzertprogramm nur reine Idee. Ein wesentlicher Faktor des Gelingens ist die große Akzeptanz des Festivals bei den Diersbachern. Von der Organisation des Parkplatzes über Aufbau- und Reinigungsarbeiten bis hin zur hervorragenden Gastronomie reicht die Palette der unentbehrlichen Dienstleistungen. Einer der Helfer ist der 16-jährige Schlosserlehrling Tobias, dessen Mama die Festivalküche schaukelt. Hilft er mit, weil er Jazz-Fan ist? "Na, mei’ Musi is’ des net a so, aber es is’ scho supa, dass’s des gibt."

Lesen Sie dazu auch: "Wenn junge Löwen mit alten Haudegen musizieren" – Jazz-Genuss in Diersbach: erstklassige Musiker und beeindruckende Konzerte von Bebop bis Elektronik

 

mehr aus Kultur

Ernst Molden: „Sicher ist nur, dass die Arbeit mit Musik am schönsten ist“

Die "Schorgel" lädt als interaktiver Orgel-Spielplatz auf Bruckners Spuren

LIVA: Brucknerhaus beendet Vertrag mit Künstleragentur

"Evil does not exist": Ein lyrischer Konflikt zwischen Stadt und Land

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

4  Kommentare
4  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 22.05.2018 19:16

Wie viele CANNABISSTAUDEN sind da eigentlich im Vorfeld abgeerntet worden?

lädt ...
melden
anjo (3 Kommentare)
am 22.05.2018 13:22

Es klingt alles recht gut - wir sind am Samstag um 16.00 angekommen - der Mann an der Eintrittskasse war so nett uns zu warnen, dass 800 Leute in den Stadel passen, aber schon 1400 auf dem Gelände sind - 88 Euro gespart -denn die Konzerte waren gnadenlos überfüllt. ....

lädt ...
melden
Rawuzikapuzi (1 Kommentare)
am 22.05.2018 12:53

Ja, das ist richtig. Das Jazzfestival bei Paul Zauner ist immer eine Reise wert, aber lieber Redakteur, man sollte auch dort gewesen sein, wenn man darüber rezensiert. Denn funky lemon featering Doretta Carter ist nicht aufgetreten ,sondern die entzückende Alexa Morrast ein 2.es mal. Gar nicht aufgefallen?
Und es war Jazz, Jazz und nur Jazz und kein Blues, Funk oder sonst was zu hören! Besser wirklich nächstes hinfahren und nicht vom Prospekt abschreiben!

lädt ...
melden
EinsteinJr (54 Kommentare)
am 22.05.2018 14:04

Das ist ihm deswegen nicht aufgefallen weil er da gar nicht mehr da war.

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen