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Original und Kopie im Film vereint

Von Nora Bruckmüller, 25. April 2014, 00:04 Uhr
Original und Kopie im Film vereint
Bild: OÖN

Das Crossing Europe Filmfest startet am Freitag mit einem Werk über Chinas falsches Hallstatt.

"Der einzige Weg, eine Versuchung loszuwerden, ist, ihr nachzugeben." Geht es nach dem britischen Dichter Oscar Wilde, hat jene Firma, die den Weltkulturerbe-Ort Hallstatt (800 Einwohner) in der südchinesischen Stadt Boluo (820.000 Einwohner) nachgebaut hat, alles richtig gemacht.

Nachdem der kecke Schachzug 2011 öffentlich wurde, hinterließ er in Oberösterreich zuerst einen Sturm der Entrüstung, gefolgt von einer Heerschar Journalisten aus aller Welt, die über die inzwischen fertig gebaute Kopie berichteten.

Inzwischen ist die vermeintliche Plage zum Glücksfall geworden – für beide Regionen. Filmemacherin Ella Raidel aus Gmunden eröffnet das heute startende "Crossing Europe Filmfest" in Linz mit einem Werk, das auf respektvolle Weise der Verbindung und dem Austausch zwischen dem Original im Salzkammergut und der asiatischen Kopie nachspürt. "Ich wollte in ‘Double Happiness’ jener Sehnsucht nachgehen, die überhaupt dazu führt, eine solche Stadt in China nachzubauen", erklärt Raidel im OÖN-Gespräch.

Nach drei Jahren harter Arbeit denkt die Absolventin der Linzer Kunstuni (Meisterklasse Metall), dass mit dem Projekt in Asien der Wunsch nach einem Eintauchen in eine verehrte, aber auch fremde Kultur gestillt werden kann. "Die Frauen ziehen sich etwa ein Dirndl an, stellen sich vor eine Kulisse und können für einen Tag lang Österreicherinnen sein." Für Raidel, die über experimentelle Video-Arbeiten zum Langfilm gefunden hat, hat das echte Hallstatt immens von der internationalen Aufmerksamkeit im Zuge des Nachbaus profitiert.

Der Titel ihres Films, "Double Happiness", auf Deutsch: doppeltes Glück, reflektiert den gegenseitigen Nutzen. "In China steht doppeltes Glück für die Hochzeit. Es wird stärker, weil man es teilt."

Die "Vermählung der Kulturen" hat Raidel, die seit mehr als zehn Jahren auch in Taiwan lebt, in dokumentarischem Stil eingefangen. Dabei spielt sie sehr gewitzt mit den Fragen, die Original und Nachbau ständig begleiten: Was ist echt? Was ist falsch? Hört man im Film etwa ein Blasmusik Quartett" spielen, während die Kamera über den Marktplatz gleitet, muss man genau hinschauen, um zu erkennen, dass es sich doch nicht um das echte Hallstatt handelt, sondern um ein Modell von Bühnenbildner Siegwulf Turek. Raidel macht es einem damit herrlich einfach, über die Ernsthaftigkeit zu schmunzeln, mit der man Traditionen und Heimat auf einen Sockel stellt.

Crossing Europe: Nächstes "Double Happiness"-Screening: Di., 29. 4., 18 Uhr; mehr zum Filmfest heute im "was ist los?" (S. 13), Infos: www.crossingeurope.at

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