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Neues Schauspielhaus wird bis zu 1,2 Millionen teurer

14. Oktober 2016, 00:04 Uhr
Neues Schauspielhaus wird bis zu 1,2 Millionen teurer
Seit April eine Baustelle: das Schauspielhaus an der Promenade 39. Bild: Alexander Schwarzl

Die Eröffnung verzögert sich um rund zwei Monate, die Kosten könnten auf bis zu 9,2 Millionen steigen.

Seit April ist die Promenade 39 eine Baustelle, und sie wird es noch ein Weilchen bleiben: Nicht wie geplant am 6. März 2017, sondern voraussichtlich "sechs bis zehn Wochen später" soll das neue Schauspielhaus an der Promenade eröffnet werden, erklärte Landeshauptmann Josef Pühringer gestern und berief sich dabei selbstironisch auf den Volksmund: "Wer viel Geld hat und dumm ist, nimmt ein altes Haus und baut es um."

Bis zu 1,2 Millionen Euro mehr könnte die verzögerte Sanierung kosten. Pühringer: "Wir rechnen mit fünf bis 15 Prozent Mehrkosten, das ist eine Größenordnung, mit der man bei alten Gebäuden rechnen muss." Bisher waren für die Sanierung acht Millionen Euro veranschlagt.

Statische Probleme

Die Ursache sind eine Reihe unliebsamer Überraschungen, die während der Sanierungsarbeiten ans Licht kamen. "Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1803, da sieht du nicht hinein."

Vor allem statische Probleme erschweren den Baufortschritt, etwa unzulässig gebogene tragende Balken im Dachgeschoß. Ein für die Stahlkonstruktion eingeplanter Zwischenraum erwies sich überraschend als mit altem Bauschutt gefüllt, und im Keller stieß man unerwartet auf Stahlbetonrost, der eine nötige Ausschachtung behindert.

Hinzu kommt, dass die Klimaanlage nicht wie geplant im Dachgeschoß installiert wird, von wo aus sie die Redoutensäle mitversorgen hätte sollte. Um hörbare Störgeräusche durch das Brummen der Kältemaschine auszuschließen, wird sie nun in den Keller verlegt. "Der Aufsichtsrat wird einen detaillierten Bericht erhalten", versprach Pühringer.

Alle Premieren finden statt

Die gute Nachricht: "Alle Premieren finden statt", versprach Uwe Schmitz-Gielsdorf, kaufmännischer Direktor des Landestheaters. Die für 6. Jänner geplante Premiere von Shakespeares "Der Sturm", der ersten Linzer Inszenierung des neuen Schauspiel-Chefs Stephan Suschke, wird allerdings verspätet über die Bühne gehen.

"Das goldene Vlies" (Premiere am 18. Februar) wird in die benachbarten Kammerspiele verlegt. Letztere sollen als Ausgleich für das Schauspielhaus vorübergehend intensiver bespielt werden. Auch Aufführungen an anderen Linzer Orten kann sich Schmitz-Gielsdorf als "künstlerische Lösung" vorstellen.

Was besser werden soll

Was das Publikum im neuen Schauspielhaus erwarten wird? Verbesserte Sichtverhältnisse, Akustik und Klimatisierung sowie weitgehende Barrierefreiheit. Die Zahl der Sitzplätze wird dafür von rund 700 auf künftig etwa 450 bis 500 Sitze verringert. Die Fassade des Hauses soll wieder in jenen Originalzustand zurückversetzt werden, den Architekt Clemens Holzmeister beizeiten geplant hatte. Dazu gehört auch das ursprüngliche Farbkonzept mit Wänden in kühlen Blautönen, grauer Bestuhlung und rotem Fußboden. (kasch)

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8  Kommentare
8  Kommentare
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hintergrundleser (4.812 Kommentare)
am 15.10.2016 15:28

Da ich selbst auch bereits auf dieser Baustelle tätig war, kann ich den katastrophalen Zustand der Mauersubstanz bestätigen. Teilweise kann man eine Gewindestange etwa ohne Kraftanstrengung durch ganze Mauern stecken, wir haben vorübergehend abgebrochen, man kann nirgends was vernünftig befestigen. Täglich kamen im August und September neue Horrorschäden zu Tage, da muss innen teilweise sogar der Rohbau gänzlich erneuert werden, vor Ort aufgetaucht. Das kann man nicht mit Rigips kaschieren, so ist etwa der Dachstuhl nun ein massives Stahlgerüst mit teilweise tonnenschweren Einbauten. Der originale erste Dachstuhl (rund!!!)ist noch erhalten, der ist denkmalgeschützt und völlig frei vorhanden.
Was auffällt: im gesamten Dachraum findet man keinen Taubenkot auf den verstaubten Holzbalken!!! Das Dach war wirklich überall geschlossen, selten in Linz, da gibt es andere Beispiele (Palais kaufmännischer Verein etwa, da ist es extrem). Entdeckter Bauschutt: stimmt wirklich, zig-Schuttmulden...

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xing (354 Kommentare)
am 14.10.2016 10:12

Wirklich bei JEDEM Projekt, welches irgendwo geplant wird sind die Endkosten höher als ursprünglich prognostiziert. Da steckt natürlich Absicht dahinter, man kann ja sagen das kostet ja NUR soviel, aber nachher ist immer irgendwas, was das Ganze teuerer macht, was man NICHT voraussehen konnte! Wenn man selber so wirtschaften würde, gäbs 90 % Privatkonkurse!

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commentforyou (18 Kommentare)
am 14.10.2016 14:34

hier wären die Kosten relativ gut einzuschätzen gewesen - aufgrund vom Musiktheaterneubau kann man sehr wohl sagen, dass die Klimageräte besser im UG aufgehoben gewesen wären und es würden keine Umplanungen erforderlich sein ...
auch schaut normalerweise eine Baufirma bei der Kalkulation, ob es zu unvorhergesehenen Überraschungen kommen kann: abgelagerter Bauschutt in Zwischenräumen verursacht keinen enormen Mehraufwand (Ausrede),
unzulässig gebogene Balken sollten eigentlich schon lange ein Thema sein (Sicherheit) ....

Naja, der Verantwortliche des Landestheaters kennt sich anscheinend bestens aus .... grinsen

LH Pühringer kann nicht überall sein und hier nur noch Schadensbegrenzung nach außen hin betreiben ...

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jago (57.723 Kommentare)
am 14.10.2016 14:43

Das mit den 1,2 Mio ist die erste Rate.

Die Hamburger sind das Vorbild. Und der Berliner Flughafen erst, und beide sind Neubauten.

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fritzicat (2.724 Kommentare)
am 14.10.2016 09:33

Bis zu 1,2 Millionen Euro mehr könnte die verzögerte Sanierung kosten. Pühringer: "Wir rechnen mit fünf bis 15 Prozent Mehrkosten, das ist eine Größenordnung, mit der man bei alten Gebäuden rechnen muss." Bisher waren für die Sanierung acht Millionen Euro veranschlagt.
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Jeder Häuslbauer wäre ruiniert, würde er so eine katastrophale Bauplanung in Kauf nehmen, aber bei Pühringer spielt Geld keine Rolle, der Schuldenstand von 2,6 Milliarden erhöht sich halt ein wenig, basta !

Wo sind die beamteten Statiker, die zugekauften Experten ? Haben die bei ihren Expertiesen allesamt geschlafen oder sind sie nur unfähig ?

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Freischuetz (3.154 Kommentare)
am 14.10.2016 09:49

"Ned oiwäu nur sudern!"
Ein Theaterbau ist höchts komplex und ein Umbau eines alten Hauses anspruchsvoller wie ein Neubau.
Wir sollten stolz sein, dass OÖ so viel in die Kultur investiert.

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HansiHa (55 Kommentare)
am 14.10.2016 11:06

Absolut Richtig!!!
Natürlich ist es ärgerlich wenn Baukosten überschritten werden aber das passiert im Privaten Bereich auch permanent! Das kann glaub ich jeder bestätigen der selbst mal Häusl gebaut oder renoviert hat!

Trotzdem ist es wichtig dass das Schauspielhaus
bestmöglich renoviert wird!

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hintergrundleser (4.812 Kommentare)
am 15.10.2016 15:45

Da stellte sich wirklich viel erst vor Ort heraus, man kann in eine Mauer nicht vorher hineinsehen. Wenn man für Heizung, Kühlung, Lüftung, Elektro, Sprinklerleitungen oder sanitär usw. nirgendwo was vernünftig befestigen kann, ist Schluss mit lustig. Ohne Denkmalschutz wäre teilweiser Neubau billiger gewesen.
Ich war selbst wochenlang auf dieser Baustelle und bekam den katastrophalen Zustand vom UG bis zum DG direkt mit, auf Bröselziegel und Sand kann man keine tragfähigen Dübel setzen, da muss erst die Baufirma stabile Decken und Wände basteln. Vorher bin ich woanders eingesetzt.

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