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Neues Album von Neil Young: Der alte Mann und die Wut

Von Lukas Luger, 25. Juni 2015, 00:04 Uhr
Neues Album von Neil Young: Der alte Mann und die Wut
Bild: EPA

Um Erwartungshaltungen schert sich Neil Young einen Dreck. Das hat der 70-jährige Kanadier im Laufe seiner Karriere deutlich – und oft mit fantastischem Ergebnis – unter Beweis gestellt.

In den vergangenen Jahren hat Youngs künstlerische Narrenfreiheit aber bisher unbekannte Höhen erklommen. Ein bizarres Konzeptwerk über sein Hybrid-Auto, eines mit Bigband-Orchester, eine stark rauschende Coverversionen-CD oder die Markteinführung eines revolutionären MP3-Players sind einige Zeugnisse der Umtriebigkeit der Legende.

Sein neuester Kreativ-Spleen nennt sich "The Monsanto Years" und ist eine neun Songs lange Abrechnung mit dem gleichnamigen US-Biotechnologiekonzern, der für seine genmanipulierten Produkte in der Kritik steht. Ähnlich wie auf "Living With War", mit dem er 2006 George W. Bush verjagen wollte, entlädt sich Youngs Verdruss auf "The Monsanto Years" nicht auf besonders subtile Weise. Von Multis terrorisierte Farmer ("Workin’ Man"), die todgeweihte Demokratie ("Big Box"), mit faschistischen Politikern paktierende Unternehmen (toll: "A Rock Star Bucks A Coffee Shop") – für Spaß und Ironie hat der Rock’n’Roll-Wutbürger auf seinem 36. Studioalbum keine Zeit.

Gift und Galle speiend

Dieses Engagement ehrt Young, auch wenn er bisweilen übers Ziel hinausschießt. Insbesondere "If I Don’t Know" und der Titelsong, in dem er Gift und Galle speiend mit Gott, der Bibel und dem Fegefeuer droht, wandeln hart an der Grenze zur Protestsong-Parodie. Selbst vor den eigenen Fans macht die Generalabwatschung nicht Halt. Die Leute würden doch eh viel lieber Lieder über die Liebe als über das Fischsterben oder Pestizide hören, ätzt er in "People Want To Hear".

Das mag zutreffen, doch wird die Mischung aus aggressivem Garagenrock und zarten Folk-Anleihen, die Young auf "The Monsanto Years" anbietet, nicht nur eingefleischte Fans erfreuen. Neil Young hat eine politische Mission. Und zwar eine, die von einem feinen Soundtrack untermalt wird. Respekt!

CD-Kritik: Neil Young "The Monsanto Years" (Warner)

OÖN Bewertung:

 

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