Neuer Rekord: 22.885 Besucher bei Léhar Festival
Nächstes Jahr wird in Bad Ischl "Im weißen Rössl" gezeigt.
Bad Ischls Bürgermeister Hannes Heide berichtete bei der gestrigen Pressekonferenz von einem neuen Besucherrekord beim Léhar Festival. Die vergangene Saison habe mit 22.885 Besuchern die hohen Erwartungen an den neuen Intendanten Thomas Enzinger weit übertroffen. Auch Enzinger, der seit einem Jahr das Festival leitet, freut sich über den Erfolg. Für ihn sei dieser aber kein Anlass, sich auszuruhen. "Die Freude ist groß, aber die Verantwortung auch. Es gibt immer Luft nach oben." Durch die Kartenerlöse habe man mit knapp einer Million Euro zwar einen Einnahmenrekord erreicht, da aber Kosten steigen und Posten aufgearbeitet werden müssten, sei die finanzielle Situation dennoch schwierig. Enzinger rief Sponsoren auf, das Festival zu unterstützen, und appellierte an die Subventionsgeber, "weiterhin stabile Partner" zu sein. Kunst und Kultur seien schließlich "wichtige Bestandteile der Gesellschaft".
Enzingers Resümee zu den einzelnen Stücken ist beinah euphorisch. Der große Erfolg der 14 Vorstellungen von "Die Blume von Hawaii" mit einer Auslastung von 88,68 Prozent habe bewiesen, dass man auch den Mut haben solle, wenig bekannte Stücke zu zeigen. "Das Land des Lächelns", dessen 16 Vorstellungen eine Auslastung von 86,11 Prozent erreichten, habe gezeigt, dass Operette sowohl Platz für "Fantasie, Hochglanz und Sehnsuchtsorte" als auch für Kritik bieten könne, sagte Enzinger.
Kritisches und Wissenschaft
Den mäßigen Kartenverkauf bei "Sissi in Concert" (47,59 Prozent Auslastung) möchte Enzinger zum Anlass nehmen, die dritte Festivalproduktion, die "immer so etwas wie ein Stiefkind" sei, in Zukunft besser zu platzieren. Das fast ausverkaufte, extra für Bad Ischl entwickelte "Reha mit Léhar" sei "kritisch-bissig" und "etwas ganz Besonderes" gewesen, ebenso "Hoppla, jetzt komm ich!". Außerdem bot das Festival Veranstaltungen für Kinder an: "Die Blume von Hawaii für Kinder" und "Etterepo", ein Workshop- und Mitmachprogramm für Jugendliche. Ähnliches sei auch weiterhin geplant, ebenso die Zusammenarbeit mit der Universität Salzburg, die sich in einem wissenschaftlichen Symposium mit den Themen "Fremdheit, Migration, Musiktheater" auseinandersetzte.
Eine konkrete Vorschau auf die kommende Saison gab es gestern auch. Neben dem Publikumsmagneten "Im weißen Rössl", das Enzinger selbst inszenieren wird, stehen Jacques Offenbachs "Pariser Leben" und Léhars "Clo-Clo" auf dem Programm. Bekannte Darsteller wie Susanna Hirschler, Ramesh Nair, Roman Martin und Helga Papouschek haben bereits zugesagt. Enzinger: "Ich will die Besten hier haben." (hw)