Musikalische Reise in die Vereinigten Staaten

01.Februar 2017

"Amerika hin und zurück" war das Motto des Abends mit dem Universitätsorchester der JKU Linz. Unter den Händen von Dirigent Christian Radner gelang Erstaunliches: Präzise, mit Elan und Temperament, dabei umsichtig und einfühlsam – so ließ Radner das Orchester zum passioniert musizierenden Klangkörper werden. Mit Schwung setzte er zu Bernsteins "Candide"-Ouvertüre an. Den "Alten Kontinent" der musikalischen Reise repräsentierte Mendelssohns Klavierkonzert in g-Moll. Ein Werk, das durch die Verzahnung zwischen Klavier und Orchester vom Solisten viel Wendigkeit in der Kommunikation mit dem Orchester verlangt.

Dem wurde Andreas Eggertsberger gerecht. Sein energischer Einstieg zeugte von einer Fulminanz, die sich in mühelos gespielten Kaskaden austoben konnte und deren delikates Spiel die zarte Schwester war. Ausgezeichnet stand dem Pianisten der kernige Charakter des Presto-Finales. Das Andante im Stil Chopinscher Nocturne brachte er schlicht und tonschön. Mit der Suite "Billy the Kid" (Aaron Copland) malte Radner Episoden des US-Revolverhelden in den Saal, die dem Stelldichein eines "Amerikaners in Paris" (George Gershwin) Paroli boten. Hier konnte das Orchester aus dem Vollen schöpfen, um den Abend mit "Titanic" ausschwingen zu lassen. (wagner)

Brucknerhaus Linz: AK Classics, 30. Jänner

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