Hans-Joachim Frey: "Meine ganze Kraft gilt Linz"
Das Linzer Kontrollamt hat sich die LIVA (Linzer Veranstaltungs GmbH) im Allgemeinen und das Brucknerhaus im Speziellen genau angeschaut und im Endbericht dem Haus eine schwierige Situation attestiert. Hans-Joachim Frey nimmt Stellung.
Unter anderem sei die Positionierung als Konzerthaus in Oberösterreich gefährdet, die Auslastung schlecht und das Brucknerfest dringend neu aufzustellen. Hans-Joachim Frey, seit 2013 Künstlerischer Leiter der LIVA, dazu im Gespräch.
OÖNachrichten: Das Kontrollamt hat dem Brucknerhaus eine äußerst schwierige Situation attestiert. Hätten Sie das auch so drastisch formuliert?
Hans-Joachim Frey: Man muss das ganzheitlich sehen. Ich bin seit gut zwei Jahren für das Programm verantwortlich, man braucht noch ein bisschen Zeit, bis sich alles entwickelt. Gleichzeitig hat sich der Wettbewerb enorm entwickelt mit dem Musiktheater, dem Oberbank-Forum, der Tabakfabrik und der Bruckner-Privatuniversität. Wir sind in einer Relaunchphase, für die Zukunft bin ich sehr optimistisch.
Aber es ist einiges zu tun.
Natürlich, das haben wir vorher ja auch gesehen. Der Markt muss ja auch mal zur Ruhe kommen, das ist ja ein normaler Prozess.
Das Brucknerfest 2015 hatte eine Auslastung von 42 Prozent. Im Bericht wird eine zu behutsame Änderung der Ausrichtung des Brucknerfestes Ihrerseits kritisiert, die keine Effekte auf die Auslastung hat.
Das Brucknerfest wird immer zwei, drei Jahre zuvor geplant. 2015 war es so, dass die ganze Flüchtlingsproblematik über uns drüber brach und in Oberösterreich Wahlen waren. Gleichzeitig haben wir das Marketingbudget um 200.000 Euro gekürzt, da kann man nur mit Freikarten arbeiten, um auszugleichen. Es gibt schon Gespräche für eine Neuaufstellung, aber das geht nicht von heute auf morgen. Vielleicht können wir im Sommer schon einiges sagen.
Bei den Eigenveranstaltungen sind zwei Drittel der Eintrittskarten ermäßigt, jede sechste wird überhaupt verschenkt. Das ist schwer rechtzufertigen.
Das hat man im Kontrollamt schon widerrufen. Das ist nicht jede sechste, sondern vielleicht jede fünfte Karte. Man darf das Ganze auch nicht kaputtreden. Das Kontrollamt hat gerade etwas analysiert, und wir sind dabei, das aufzuarbeiten.
Sie persönlich werden kritisiert, was Ihre Auslandsreisen und Zusatztätigkeiten betrifft.
Da bitte ich ganz einfach um mehr Respekt. Man hat mich aus Dresden mit der Bitte geholt, viel international unterwegs zu sein. Jetzt tue ich das, und dann wird mir das vorgeworfen. Andere Häuser zahlen viel Geld, um einen international vernetzten Manager zu haben. Es geht da um eine ganz andere Diskussion: Will man einen Bürokraten jeden Tag am Schreibtisch sitzen haben, oder will man einen international vernetzten Manager? Meine ganze Kraft gilt Linz, und ich setze mich voll für das Brucknerhaus ein. Ich bin trotz oder sogar wegen des Kontrollamtsberichts überzeugt, dass wir das schaffen, aber es wird natürlich ein harter Weg.
Das Kontrollamt fordert massiv die oft zitierte Zusammenarbeit der städtischen LIVA und der Theater und Orchester GmbH des Landes ein. Wie weit sind Sie da?
Man hat nur eine Chance, wenn beide Seiten wollen. Mit der früheren Leitung (Rainer Mennicken, Anm.) war das nicht möglich. Mein Traum wäre, und Hermann Schneider (designierter Intendant des Landestheaters) unterstützt mich dabei, dass wir das Konzerthaus für Musikperformances sind und er das Haus für die schauspielenden Künste.
Auf künstlerischer Ebene gibt es also eine Tendenz zur Zusammenarbeit, wo es sie sicher nicht gibt, ist auf der politischen Ebene. Würden Sie sich da mehr Schub wünschen?
Es ist natürlich wichtig, dass die künstlerischen Leiter entlastet werden, um aus diesem Kampf zwischen Stadt und Land herauszukommen. Ja, ich bin offen für alle Arten von Relaunch. Letztlich ist es aber eine politische Entscheidung. Bleibt das Brucknerfest bei der Stadt, wird es gemischt mit Stadt-Land – bis 2018/19 könnte das gehen.
Wo sehen Sie das Brucknerhaus 2018/19?
Ich wünsche mir, dass sich bis dahin das gesunde Verhältnis zwischen Konzertpublikum und zwischen Opern-, Operetten- und Musical-Publikum einfach einpendelt. Der gesamte Kuchen ist ja nicht größer geworden. Wir wollen ein gutsituiertes Haus mit einem ausgezeichneten Ruf – als größtes Konzerthaus außerhalb Wiens.
Der Herr Frey hat - wie aus informierten Musikerkreisen zu hören ist - ein Karriereziel:
Generalmusikdirektor in Moskau zu werden.
Daher wird in der Zwischenstation Linz auf Teufel komm raus die russische Schiene gefahren und jegliche Entwicklung im Westen des Planeten negiert.
Wer in Linz tolle, junge Künstler sehen will, muß - kostengünstig - im Bayerischen TV die Sendungen Capriccio bzw. Klick-Klack mit den Moderatoren M. Grubinger bzw. Sol Gambetta ansehen, die Talente und spannende Entwicklungen präsentieren oder nach Salzburg, München und Wien ausweichen.
Sicher ist die Linzer Budgetnot ein Faktor, aber statt ständig die Ostschiene auf diverseren Zwischenfestivals auslastungsmäßig in die Irre zu fahren, wäre hier dringend eine Änderung angebracht.
Weniger Veranstaltungen wären hier mehr!
Wie lange will der zuständige politische Referent hier noch zusehen?
Also, Sie haben null Ahnung.
Generalmusikdirektor kann nur ein Dirigent werden.
Frey ist vielleicht vieles, aber mit Sicherheit kein Dirigent.
Bitte nur posten, wenn man auch halbwegs etwas versteht vom Thema!
Der eigentliche Skandal besteht darin, dass Herr Frey, der in seinem Leben nie mit der Disponierung von Konzertprogrammen zu tun hatte, von einer Linzer "Fachjury" (Bürgermeister Franz Dobusch, Vizebürgermeister, Dr. Erich Watzl, Gemeinderätin Erika Rockenschaub, Kulturdirektor Dr. Julius Stieber, Magistra Regina Patsch (ORF) und Klaus Pruenster auserwählt wurde, die Liva in den Abgrund zu führen.
Gleiches ist ihm ja auch innerhalb dreier Jahre mit dem Bremer Theater trefflich gelungen: http://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-kultur-freizeit_artikel,-Schulden-aus-der-Aera-Frey-jetzt-amtlich-_arid,344521.html Jurymitglied Klaus Pruenster ist jetzt bei Frey Kurator für das Gitarrenfestival. Andere Kuratoren dürfen ihm das Klavier- und Vokalprogramm erstellen….er selber hat keine Ahnung. Das verschafft ihm die nötige Zeit sich als Regisseur zu versuchen. Die OÖ Nachrichten sind aufgefordert, mitzuhelfen, diesem Treiben ein Ende zu setzen.
@Prof.007: Nun fragt sich für die Laien, weshalb nun diese "Fachjury" genau diesen LIVA-Direktor ausgewählt hat.
Haben sie keine Ahnung?
Bekamen sie dafür etwas spezielles?
Wollen Sie Linz generaltstabsmässig in den Abgrund stürzen (nach Cross Border Leasing und SWAP-Skandal)?
Oder ist Deine Einschätzung nicht richtig?
Ich weiss die Antwort leider nicht.
Klaus Prünster wird wahrscheinlich "Wunder-Wunder-Welt" singen als Kurator...
Mein privates Recherche-Ergebnis über diese Aussage:
"Das hat man im Kontrollamt schon widerrufen. Das ist nicht jede sechste, sondern vielleicht jede fünfte Karte."
Hans Joachim Frey, der künstlerische Leiter des Brucknerhauses sagt persönlich, dass er in Wirklichkeit zu den O.Ö. Nachrichten folgendes gesagt hat: Zitat:
"Gesagt hatte ich nicht jede sechste sondern jede 12. Karte!"
So viel zur "Qualitätszeitung" O.Ö. Nachrichten und ihrem Berichterstatter Helmut Atteneder!
Es werden offensichtliche Fehl-Aussagen veröffentlicht, die zuvor nicht einmal erkannt und auch nicht hinterfragt, geschweige denn, ausgemerzt werden.
im Artikel :
Unter anderem sei die Positionierung als Konzerthaus in Oberösterreich gefährdet, die Auslastung schlecht und das Brucknerfest dringend neu aufzustellen
Warum braucht Linz zwei Musikhäuser ?
vor langer Zeit hatte ich geschrieben dass es vernünftiger gewesen wäre das Brucknerhaus auszubauen statt das neue Musiktheater mitten in Linz zu bauen ,alleine schon wegen dem schönen Platz an der Donau !
der " Saufsandplatz " wäre geeignet gewesen .
@pepone: Einerseits ist das Brucknerhaus eher für Konzerte und das Musiktheater für Bühnen-Aufführungen gedacht.
Andererseits will bei uns jede Gebietskörperschaft auf Steuerzahlerkosten einen Tempel für irgendwas machen, Stadt und Land. Der Bund hält sich in diesem Fall nobel raus, sonst hätten wir auch ein Bundestheater hier.
Die Frage ist, ob sich die Körperschaften das alles leisten können/wollen und ob man genug Publikum für alle Angebote herbekommt (das die Karten auch zahlt und nicht gratis bekommt).
Wir sehen wieder: In Ö. gibt es zu viele öffentliche Gebietskörperschaften. Das kommt teuer, von der Gesetzgebung über die Verwaltung über die öffentlichen Einrichtungen usw.
Nur bei öffentlichen Toiletten, da sehe ich keine Konkurrenz zwischen Stadt und Land, denn bei denen sparen sie alle...
haspe1
das " oide " landestheater an der Promenade gibt es a nu !
das hät ma a ausbauen kinna , und de parkplätze an da Promenade Tiefgarage wären a rentabel gewesen ...
Ich bin ja kein Theater-Fachmann und natürlich hätte man das Theater an der Promenade ausbauen können, aber es hätte trotzdem zu wenig Platz gehabt, um alles, was man für eine große Musiktheater-Produktion braucht (nehmen wir "Singing in the rain") inklusive Technik, Kulissen etc. etc. ordentlich unterzubringen.
Deshalb haben sie ja viele Jahre lang gejammert, um einen Neubau zu erreichen. Man schaue nur, wie gross das aktuelle Musiktheater nun geworden ist.
Ob man sich das leisten kann/will, ist wieder eine andere Frage.
Haspe 1
Ich bin ja kein Theater-Fachmann..
bin i a ned ...samma scho zwoa moch ma an klub ?
"eine schwierige Situation attestiert"
das ist aber eine sehr liebevolle Umschreibung
Bezeichnend auch, dass Redakteur Atteneder diese mehr als sonderbare Aussage:
"Das hat man im Kontrollamt schon widerrufen. Das ist nicht jede sechste, sondern vielleicht jede fünfte Karte."
weder hinterfragt noch geklärt hat.
Offenbar werden Ungereimtheiten in Interview-Antworten vom "Qualitäts-Blatt" ganz einfach taxfrei gebracht. Gedanken können sich ja die Leser machen....
"Das hat man im Kontrollamt schon widerrufen. Das ist nicht jede sechste, sondern vielleicht jede fünfte Karte."
Also noch schlechter als im Kontrollamtsbericht?? Kann da jemand nicht Prozentrechnen?
Das ist wirklich arg, Flieger. So Treibens aber viele.
@aviationpassionate: Ja, dieser ungewollte, praktische Witz ist wirklich entlarvend! Ist mir auch gleich aufgefallen, aber Du hast schneller gepostet.
Ob Hans-Joachim Frey gar nicht rechnen kann bzw. nicht weiss, ob jede 6. oder jede 5. mehr ist?
Leicht möglich, diese "Kunst-Manager" sprechen viel und gross (siehe Hartmann im Burgtheter) und wenn es um Finanzen und Kontrolle geht, da tun manche von ihnen genau gar nichts, weil sie ja viel zu erhaben dafür sind, finanzielle Angelegenheiten klar zu regeln und zu überwachen (und zwar meist politisch gedeckt).