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"Man kann wen zur Weißglut bringen"

Von Julia Evers, 01. Dezember 2016, 00:04 Uhr
"Man kann wen zur Weißglut bringen"
Einer, dem der Schalk im Nacken sitzt: Gernot Kulis. Bild: Markus Wache

Seit 16 Jahren spielt Gernot Kulis den Menschen als Ö3-Callboy Telefonstreiche. Welcher Prominente die Ausstrahlung seines Scherz-Anrufes verbot und welches des lustigste Callboy-Streich war, verriet er den OÖNachrichten.

Seit 16 Jahren führt Gernot Kulis die Menschen als Ö3-Callboy aufs verbale Glatteis. Zum Erscheinen seiner neuen CD "Ö3 Callboy Volume 16" haben die OÖNachrichten mit dem 40-jährigen Komiker über die Kunst des Telefonstreiches gesprochen.

 

OÖN: Wie viele Telefonstreiche haben Sie schon erdacht?

Kulis: Natürlich weit über 1000.

Wann war Ihr erster?

Der erste war im Jänner 2000 auf Ö3 als Callboy.

Als Kind haben Sie nie zum Hörer gegriffen?

Doch, schon, wir haben oft die Nachbarn angerufen und irgendeinen Blödsinn gemacht. Ganz banale Dinge: die Lieferung Weihnachtskekse ist da und Ähnliches. Das war zu einem Zeitpunkt, da habe ich gerade einmal das Telefon kapiert und wählen dürfen. Ich habe auch einmal bei einer telefonischen Auskunft gearbeitet, ganz kurz aber nur, das war mein erster Job. Da habe ich allen Menschen die Telefonnummern in ansteigender Reihenfolge durchgegeben. Der Chef war nicht sehr erfreut. Aber für mich war das ein Spaß: Ich sage Ihnen die Nummer in ansteigender Reihenfolge: 00112236...

Die Leidenschaft für Späße war also schon immer da?

Für Kommunikation allgemein. Das Telefon war damals schon sehr wichtig, heute kommt man ja ohne Smartphone gar nicht aus. Insofern war der Weg ein richtiger.

Welcher war der misslungenste Telefonstreich?

Elisabeth Gürtler, die damals den Opernball geleitet hat, hat den Telefonstreich nicht senden lassen. Sie hat sich damals so aufgeregt über den Lugner und die Claudia Cardinale als seinen Gast. Dann habe ich angerufen – als Pizzeria, dass der Lugner als Gag 100 Cardinale-Pizzen in die Loge bestellt hat und wo wir die in der Oper hinstellen sollen. Sie hat sehr schroff reagiert und wollte das nicht auf Sendung. Aber es war alles harmlos. Der Callboy ist mittlerweile so eine Institution, dass die meisten gar kein Problem damit haben, sondern es gar nicht fassen können, dass ich jetzt wirklich dran bin. Und hoffentlich ist der Witz so lustig, dass das Opfer auch darüber lachen kann. Nur Unruhe stiften ist zu wenig.

Ihr bester Einsatz als Callboy?

Als ich versucht habe, bei einem Ohrenarzt einen Termin auszumachen, und vorgegeben habe, nichts zu hören. Das war eine Schreierei von drei Minuten, weil sie mir erklärt hat, dass ich überhaupt falsch bin, ich war nämlich zufällig beim Allergie-Arzt und nicht beim Ohrenarzt. "Sie müssen woanderst anrufen!!" Oder als ich im Bad angerufen und gebeten habe, die Dame möge jemanden ausrufen. Auf Russisch, weil er nur Russisch kann: "Sergej, der Bademeisteristdoof." Dass der Bademeister dann am Schluss sogar daherkommt und sie fragt, ob sie blöd ist, war natürlich eine schöne Schlusspointe.

Wie lange bereiten Sie so einen Anruf vor?

Manchmal reichen ein paar Stichwörter, aber ich bereite alle meine Sachen im Radio dramaturgisch vor wie einen Kinofilm. Spontanität ist natürlich auch gefragt.

Wie viele Menschen rufen Sie für einen Streich an?

Ich würde sagen, zwischen einem und fünf.

Was geht gar nicht bei einem Scherz-Anruf?

Jemanden erschrecken, ein Telefon-Horrorclown möchte ich nicht sein. Das ist ein Blödsinn. Man kann wen zur Weißglut bringen, aber nur wenn er sich gesund darüber aufregen kann.

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