Mahlers Dritte unter Sternenhimmel und ein lächelnder Dirigent
Im Donaupark ließen sich rund zehntausend Besucher bei sternenklarer Nacht in die Klassische Klangwolke hüllen.
Mit Decken, Isomatten oder, nobel, mit Klappstühlen bestückt, strömten am Sonntagabend wieder Besucherscharen in den Donaupark, um sich unter freiem Sternenhimmel mit Mahlers „Dritter“, live übertragen aus dem Brucknerhaus, in die Klassische Klangwolke zu hüllen.
19.59 Uhr: Mit Sektgläsern wird da und dort auf das ersehnte Klangereignis angestoßen, Wolfgang Winklers Begrüßungsworte werden mit Beifall bedacht. Alle Augen sind auf die zwei Leinwände gerichtet, wo das Bruckner Orchester seines Dirigenten harrt. „Wann fangen die an?“, fragt ein junger Besucher. „Wahrscheinlich warten sie die Glocken ab“, die just in diesem Moment vom anderen Donau-Ufer herüberschallen, wird er beschwichtigt. Dann endlich ist es so weit: Dennis Russell Davies betritt das Podium, begleitet von kräftigem Applaus im Saal wie auch im Donaupark. Als er den Taktstock hebt, verstummen die Gespräche, alle Augen und Ohren sind gebannt auf die Leinwand gerichtet.
Die Bildregie gewährt ungewohnte Einblicke, gesteht dem Besucher im Wechselspiel zwei Rollen zu, lässt ihn „Orchester-Musiker“ ebenso wie Zuhörer sein. Der „Blickkontakt“ mit einem hoch konzentrierten, dann wieder verschmitzt lächelnden Dirigenten ist dem normalen Konzertbesucher vorenthalten. Ebenso wie die sichtliche Anstrengung eines alles gebenden Bläsers, der Fingertanz eines Streichers, die heroischen Kraftakte des Paukisten. Sogar ein Blick in die Noten wird dem Donaupark-Besucher gewährt: schwindelerregende Sechzehntel-Läufe.
Und doch: Die Kraft der Musik ist stärker als jene der Bilder. Manch einer überlässt sich einfach nur mit geschlossenen Augen dem puren Musikgenuss.
Da ist dem Fotograf ein gutes Foto gelungen.
Wir sehen den bekannten österreichischen Kinder- und Jugendbuch-Autor "Martin Selle".
Danke an den Fotograf.
Übrigens, die klassische Klangwolke war wieder ein Genuß