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Lehm gehört zum guten Ton

Von Herta Gurtner, 27. Juli 2018, 00:04 Uhr
TeilnehmerInnen der Summer School Bild: Stefanie Hueber

"Summer School" der Kunstuni in Altmünster.

Während der Kultursommer mit zahlreichen Festivals und Veranstaltungen im Salzkammergut eingezogen ist, wird im Altmünster hart gearbeitet.

Erde, was unsereins im nassen Zustand schnell mit dem Wort „Dreck“ abtut, ist im Agrar Bildungszentrum Salzkammergut für zwei Wochen der Star unter den Baumaterialien. Hier, in diesem Kleinod am Traunsee findet noch bis 29. Juli die Summer School der Studienrichtung „BASEHabitat“ der Kunstuniversität Linz statt. Über 80, meist junge Menschen aus allen Kontinenten befassen sich sowohl theoretisch, als auch praktisch mit nachhaltigem, gemeinschaftlichem Bauen. Ein imposanter Backofen wurde bereits aufgestellt und die Bambuskonstruktionen, hier ist das Baumaterial eine Referenz an die zahlreichen TeilnehmerInnen aus der südlichen Hemisphäre, sind in der Entstehung begriffen. Die Ergebnisse der Summer School sind am 29. August ab 16 Uhr bei einem Rundgang für alle Interessierte zu besichtigen und ab 18 Uhr wird gefeiert– schau‘n Sie sich das an, es lohnt sich!

Vor dem Bauen, heißt es aber erst das Material kennen zu lernen. Verschiedene Erdproben werden gemischt und mit Materialien wie Stroh versetzt. Dann erst wird entschieden, für welche Bautätigkeit welche Mischung die richtige ist.

Lehm/Erde also als individueller Baustoff, den man für unterschiedlichste Bauaufgaben optimieren kann und Alleskönner in Sachen Raumklima und Schallsteuerung.

Der neu geschaffene Studienzweig am Architektur Institut unter der Leitung von Prof. Sigi Atteneder hat sich dem nachhaltigen Bauen mit regionalen Materialien verschrieben. Eine fast einzigartige Studienausrichtung in Europa. Der Anspruch ist ein umfassender: vom Entwurf bis zur Umsetzung mit den Baumaterialien vor Ort, also Lehm, Holz, Granit usw., ohne große Transportwege, mit den ansässigen Arbeitskräften, für die lokale Bevölkerung zu bauen. Dadurch ist sichergestellt, dass die regionale Wirtschaft gefördert wird und Bauten wie Schulen, Therapiestationen, Kindergärten usw. mit heimischen, nachhaltigen Materialien errichtet werden. Dieser ganzheitliche Anspruch ist dem Team um Atteneder, Ulrike Schwantner, Corinna König und Dominik Abbrederis Triebfeder für ihr engagiertes Tun. „Durch den globalen Austausch und Transfer von Wissen, sowohl in Theorie als auch Praxis noch bessere ArchitektInnen zu gewinnen ist das Ziel“, so Sigi Atteneder, der vor seinem Studium eine Maurerlehre absolviert hat und auch jahrelang in diesem Metier tätig war. „Ebenso steht die globale Vernetzung u.a. mit Universitäten in Oman und Uganda im Fokus“, so Ulrike Schwantner.

Die zukünftige Ausrichtung des Studienzweiges wird sich noch stärker mit Bauaufgaben in Mitteleuropa befassen. Während bislang mehrere Projekte in Afrika und Asien umgesetzt wurden, ist dies in Oberösterreich noch nicht gelungen. Ein geplanter Lehmbau in der Nähe von Steyr konnte aufgrund mangelnder Finanzierung noch nicht umgesetzt werden.

Ausgehend von einem Projekt aus dem Jahr 2005 bei dem 25 Studierende der Kunstuniversität Linz gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung ein Heim für Kinder mit besonderen Bedürfnissen in Südafrika gebaut haben, hat sich dieser Studienzweig entwickelt.

Info: Ab Oktober 2018 gibt es erstmals auch die Möglichkeit, das Masterstudium im nachhaltigen Bauen zu absolvieren. Anmeldungen ab 1. August bis 1. September 2018 unter http://www.basehabitat.org/base/master
Rundgang, Besichtigung der Ergebnisse der Summer School und Abschlussfest am Sonntag, 29. Juli ab 14Uhr auf dem Gelände des Agrar Bildungszentrum Salzkammergut. http://abz.lfs-networld.com/

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