Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Land wechselt den Chef über die Kultur-Förderungen aus

Von Peter Grubmüller, 21. Juli 2018, 00:04 Uhr
Josef Ecker Bild: Weihbold

Nach mehr als 25 Jahren muss Josef Ecker die Kulturdirektion verlassen und beim Kulturquartier anheuern.

Die Landeskulturdirektion kommt nicht zur Ruhe. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Landeshauptmann Thomas Stelzer mit der Arbeitsweise der dort zuständigen Beamten nicht zufrieden ist. Die Sparmaßnahmen im Kulturbudget des Landes würden nicht konsequent genug umgesetzt werden und das Abarbeiten von Förderansuchen dauere zu lange.

Es heißt, Landeskulturdirektor Reinhold Kräter sei unter Druck geraten, Stelzer eine Veränderung präsentieren zu müssen – in der Person von Josef Ecker wurde diese gefunden: Seit mehr als 25 Jahren war der ehemalige VP-Bürgermeister der Gemeinde Haibach ob der Donau (Bezirk Eferding) für die Förderung von Kulturinitiativen verantwortlich. Seit 1. Juli ist er seines Amtes enthoben. Sechs Jahre vor seiner geplanten Pensionierung soll sich der 58-Jährige nun "im Kulturquartier um die Aufarbeitung des Rechnungshofberichts und um andere Projekte kümmern", sagt Kräter (die OÖNachrichten berichteten), ohne ins Detail zu gehen.

Man habe Ecker nicht mehr gewollt, weil er empathisch und im Sinne von Künstlern wie Kulturschaffenden über die Fördermittel entschieden habe – ohne jemals einer Freunderlwirtschaft verdächtig geworden zu sein, sagt ein Mitarbeiter der Kulturdirektion. Und weiter: Jeder in jüngster Zeit aufgetretene Fehler sei Ecker angelastet worden, man habe ihn mürbe gemacht.

Ecker soll sich obendrein – seiner stets gelebten Höflichkeit und integren Kooperationsbereitschaft entsprechend – gewehrt haben, die von der Politik entschiedene Kürzung der Kulturförderung im Rasenmäherstil durchzuziehen. Als ehemaliger Mitstreiter des Haibacher Kulturvereins "Gegenlicht" und Kenner der Szene sei er bestrebt gewesen, Bedürfnisse der Förderwerber abzuwägen und künstlerische Inhalte Jahr für Jahr aufs Neue zu bewerten.

Wer diese für die kulturelle Entwicklung Oberösterreichs maßgebliche Aufgabe in Zukunft übernimmt, konnte Kräter auf Nachfrage der OÖNachrichten noch nicht beantworten. "Bis Ende der Sommerferien mache ich den Job interimistisch selbst, danach werden wir ausschreiben", sagt der Landeskulturdirektor.

Ob es Meinungsverschiedenheiten gegeben habe, oder ob Ecker etwas Dienstliches anzulasten sei? Kräter: "Nein, ich habe mich mit Herrn Ecker über dessen berufliche Zukunft unterhalten – und so sind wir auf diese Möglichkeit im Kulturquartier gekommen."

Vom neuen für die Förderung zuständigen Mitarbeiter erwarte Kräter "eine gewisse Grundkompetenz entlang der bestehenden Förderrichtlinien und eine gute Beratung für alle Förderwerber."

Bilanzen sollte der oder die Neue auch lesen können. Über all die Jahre war Ecker als studierter Betriebswirt der einzige Mitarbeiter in der Landesdirektion mit diesen Kenntnissen.

mehr aus Kultur

Biennale Venedig: "Österreich hätte den Preis verdient"

Beeindruckende Reise durch Bachs Meisterwerk

Das Landestheater mischt für 2024/25 Klassiker und Exklusives

Auf einen Blick:  Alle Landestheater-Produktionen 2024/25

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

6  Kommentare
6  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
CarlCarlson (1.919 Kommentare)
am 24.07.2018 09:15

Jetzt kommt es wieder. "Sparen im System und nicht bei den Menschen"

Heute sparen im "Kultursystem"

Aber liebe Leute, auch da wird es nicht nur um Funktionärsgehälter und Kopierpapier beidseitig verwenden gehen.

Auch da wird es echte Einschnitte geben.

Wie überall dort wo der Kurz angekündigt hat "eh nur im System zu sparen"

lädt ...
melden
antworten
josefaigner (33 Kommentare)
am 24.07.2018 09:03

Ich glaube, dass nicht nur die Blauen schuld sind. Stelzer wirkt auf mich als Technokrat, der zu erreichende Zahlen über Menschen stellt, der definitiv nicht für das Lebensmittel Kultur brennt und die zwangsläufig kritische Haltung zeitgenössischer Kulturschaffender a priori für eine Bedrohung hält. Den Josef Pühringer hat Kritik "bitzlert", aber nicht Angst gemacht, weil er sich im Metier auskannte und dafür brannte.

lädt ...
melden
antworten
jack_candy (7.844 Kommentare)
am 22.07.2018 01:06

Das kommt davon, wenn man die Blaunen in die Regierung lässt.
Verantwortungslose Kulturbanausen.

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 21.07.2018 23:24

Auch Pühringer war als Kulturreferent alles andere als ein einfacher Fall für die lokalen Kulturinitiativen und ihren Dachverband, die Kulturplattform OÖ. Aber er war ein Mann, der für die Kultur brannte. Stelzer dagegen, treu vereint mit einer FPÖ, der die unabhängige Kulturszene schon immer ein Dorn im Auge war, Stelzer brennt die Kultur nieder. #kulturlandretten

lädt ...
melden
antworten
roxy (64 Kommentare)
am 21.07.2018 12:55

einfach traurig... shämen sie sich herr LH...

lädt ...
melden
antworten
adaschauher (12.083 Kommentare)
am 21.07.2018 11:47

Her LH schämen Sie sich oder hat Ihnen die FPÖ vorgeschrieben was Kultur ist und was gefördert werden muss?

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen