Kraftwerkzeug Pinsel formuliert Geschichten

Von Von Irene Gunnesch   03.Dezember 2010

Beglückend sind für uns Kunst-Rezensierende auch immer jene Momente, in denen einem selbst lange Bekannte ein „Aha-Erlebnis“ bescheren. Wenn einem plötzlich jene, die sich eigentlich schon in der Bequemlichkeit des Erfolgssesserls zurücklehnen könnten, urplötzlich neue und ebenso hochkarätige Zugänge zu ihrem Schaffen ermöglichen.

So geschehen auch bei der aktuellen Ausstellung neuer Gemälde der Linzer Künstlerin Susanne Purviance in der Galerie der Berufsvereinigung bildender Künstler im Ursulinenhof Linz.

Purviance – hochenergetisch Landschaft malende Vertreterin der Klassischen Moderne – erweiterte ihr Spektrum um „Stories“, so der Titel der Präsentation. Ebenso kraftvoll wie proportions- und kontrastsichere Szenerien von Menschen, Gebäuden, Natur.

Sammlung Leopold

Schwelende „Glut“, glühendes Material, Rauch. Daneben bewegt bewegende Porträts von „Odaliske“, „Asiatin“ & Co. Aufgeladen mit Ist-Zuständen, die uns flugs ins Assoziieren bringen, also „Stories“ um das Gesehene weben lassen. Purviance hat die Technik im kleinen Finger, lässt sie über ihr Kraftwerkzeug Pinsel auf Leinwand knallen zum atmosphärisch raumdefinierenden Bildwerk. Wen wundert’s, dass sie in so renommierten Sammlungen wie der berühmten Wiener Leopold vertreten ist.

Info: bis 21. 12.; Mo-Fr, 15-19 Uhr, Sa 10-17 Uhr; an Samstagen ist Purviance persönlich anwesend.