Blick ins Kastl
Seine Ermordung 2005 löste bei Tausenden große Betroffenheit aus: Die Gesellschaftssatire "Der große Rudolph" (gestern, ARD) erinnert an den exzentrischen Münchner Modeschöpfer Rudolph Moshammer – in einer fiktiven Geschichte mit realen Einsprengseln, die von einer besonderen Freundschaft erzählt.
Der reale Mensch wird zur Inspirationsquelle für eine Parodie auf die High-Society und die Medien. Ein heikles Unterfangen, das Alexander Adolph (Drehbuch, Regie) aber überzeugend auflöst, indem er mit seiner Hauptfigur sehr liebevoll umgeht und sich zudem die höchste Schauspiel-Garde ins Boot geholt hat. Thomas Schmauser verleiht seinem philosophierenden "Mosi" feine, fast zerbrechliche Züge. Hannelore Elsner gibt mit erhabener Grandezza eine dominante wie intrigante Mutter. Lena Urzendowsky wird vom unbedarften "Fräulein Evi" zum schönen Schwan. Fein in den Nebenrollen: Robert Stadlober, Sunnyi Melles und Hanns Zischler. Und natürlich eine Yorkshire-Terrier-Dame als geliebte "Daisy".