Junge Filmemacher erkunden fremde Galaxien und große Krisen
Das von den OÖN präsentierte Jugend-Medien-Fest "Youki" (17. bis 21. 11.) bietet in Wels Raum für Science-Fiction und Flüchtlinge.
Einer großen Versuchung sind sie nicht erlegen – jener, alles radikal neu zu gestalten, weil es schlichtweg passen würde. Laura-Lee Röckendorfer, Anna Spanlang und Boris Schuld, die neuen Leiter des Jugend-Medien-Fests "Youki" in Wels, vertrauen auf das Bewährte.
Die 17. Auflage der "Youki" (17. bis 21. November) schließt an das Erbe an, das Peter Schernhuber und Sebastian Höglinger nach ihrer Ernennung als Führungsduo der Grazer "Diagonale" (ab 2016) hinterlassen haben. Die "Youki 17" bietet somit Kurzfilme, Workshops, Vorträge und Konzerte für junge Menschen. Wels wird damit zum Biotop, in dem in freudvoller Atmosphäre Kreatives gedeiht und die junge Filmszene zusammenwächst. Der größte Akzent, den die neue Leitung dabei setzt, ist die erstmalige Verleihung des Regionalpreises. Die Jury besteht aus Schülern aus Freistadt, Linz und Wels, sie werden 16 Werke aus Oberösterreich sichten. Für den Wettbewerb insgesamt (18. bis 21. 11.) wurden mehr als 550 Kurzstreifen aus 53 Ländern eingereicht – so viele wie noch nie. 95 aus 35 Ländern, auch aus Südafrika und Nepal, werden bewertet. Anna Spanlang: "Heuer sind Flüchtlings- sowie Wirtschaftskrise starke Themen, sowie Identität, Körper und Geschlecht." Der Fokus auf die Flüchtlingskrise wurde nicht bewusst forciert. "Aber wir haben den Betreuungseinrichtungen mitgeteilt, dass unsere Programme für alle offen sind. Wir organisieren auch eine Vorführung für Minderjährige, die alleine nach Österreich geflüchtet sind", sagt Boris Schuld.
Er zeichnet auch für den Science-Fiction-Schwerpunkt "Beyond Time And Space" verantwortlich. Die Vielseitigkeit des Genres veranschaulichen u. a. Kurzfilme (17. 11.) und zwei Klassiker (18./19. 11.): der Anime-Streifen "Ghost in The Shell" (1995) und "Children of Men" (2006) von Oscarpreisträger Alfonso Cuarón ("Gravity").
In Stephan Richters großteils in Wels gedrehtem Werk "Einer von uns" (20. 11.) über den Todesschuss in einem Supermarkt in Krems werden auch "Konsum" und "Raum" beleuchtet. Laura-Lee Röckendorfer: "Der Film lässt uns in eine besondere Lebensrealität blicken, in die von Jugendlichen, die ihren Alltag auf dem Parkplatz eines Supermarkts verbringen." (nb)
Infos, Programm, Termine: www.youki.at, Reservierungen: ticket@youki.at