Im psychedelischen Farbenrausch

09.Juni 2016

Eine Schreibmaschine, die von Mikroorganismen angetrieben wird, ein aus 100.000 Fotos gespeister digitaler Spiegel , eine wild rotierende Lichtröhre – die empfehlenswerte Ausstellung "Time Out 06" im Ars Electronica Center verknüpft auf pfiffige Weise moderne Technik mit Biologie, Philosophie und der Frage nach dem Wesen des Menschen. Die aus Arbeiten des Studiengangs "Zeitbasierte und Interaktive Medien" der Linzer Kunstuniversität konzipierte Schau ist bis zum Ende des ARS Electronica Festivals (8-12. September) zu sehen.

Höhepunkt ist ohne Zweifel die von Katharina Gruber, Gregor Woschitz und Laurin Döpfner kreierte Installation "Lightstorm". Diese sich rasant drehende Röhre erzeugt mittels LED-Streifen einen psychedelischen Farbenrausch à la Kubricks "2001: A Space Odyssey" der den Besucher umhüllt. Das Erfindertrio versteht seinen "Lichtsturm" als Kommentar zu unserer von blinkenden Reklamen und grellen Scheinwerfern schonungslos ausgeleuchteten Gesellschaft.

Kritik mit Augenzwinkern

Gesellschaftskritik mit Augenzwinkern bietet Karol Kensys "Scratching Wounds". Bewegt der Besucher eine Vinyl-Platte hin und her, blitzen auf dem TV-Schirm gegenüber zwischen den darauf gezeigten Werbeclips plötzlich Videos über die brutalen Tierversuche auf, die durchgeführt wurden, um das angepriesene Produkt zu erzeugen. Grausige Bilder, aber lässige Umsetzung. (ll)