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"Ich wollte nie in einem Architekturbüro versauern"

Von Helmut Atteneder, 24. Oktober 2018, 00:04 Uhr
"Ich wollte nie in einem Architekturbüro versauern"
Laurids Ortner: „Architekten brauchen zwei oder drei Leben.“ Bild: privat

Laurids Ortner plante unter anderem das Museumsquartier, das Werk der Architekten ist Teil der 68er-Schau in der Landesgalerie.

Wer Teil einer Ausstellung – im konkreten Fall der aktuellen Schau "Schluss mit der Wirklichkeit" in der Landesgalerie – ist, hat in der Regel eine Vergangenheit. Der renommierte Linzer Architekt Laurids Ortner hat eine solche – oftmals preisgekrönt –, wiewohl in seinem 77 Jahre alten Kopf ein offenbar unversiegbarer Jungbrunnen sprudelt.

"Natürlich geht heute manches leichter als früher, weil man sich eine Sicherheit im Blick und eine gewisse Nase für Dinge erworben hat. Es ist aber auch nur eine Möglichkeit, ein bisschen leichter oder rascher an Dinge heranzukommen", verrät Ortner.

Langer Atem, täglich Brot

Architektonische Probleme haben er und sein Bruder Manfred ("O&O-Baukunst", mehr als 100 Mitarbeiter in Wien und Berlin) schon viele gelöst, etwa das Wiener Museumsquartier, manches Knifflige steht noch an: die "Libelle" auf dem Wiener Leopoldmuseum, ein Turmhochhaus am Alexanderplatz in Berlin oder ein ganzer Stadtteil für Daimler in Stuttgart.

"Der lange Atem ist das tägliche Brot des Architekten. Wenn man Architektur betreibt, braucht man zwei oder drei Leben, bei all den Bürgerinitiativen oder den baurechtlichen und politischen Themen."

Am Anfang war Linz. Ortner und sein Kollege Günter Zamp Kelp hatten in Wien Architektur studiert, irgendwann tauchte die Frage auf, wie es weitergehen soll: "Für uns war klar, wir wollten nicht in einem Architekturbüro versauern." Ortner, Zamp Kelp und der Künstler Klaus Pinter gründeten die Architekten- und Künstlergruppe "Haus-Rucker-Co". Mit damals umstrittenen Projekten wie der Nike-Plastik errang die Gruppe weltweit Aufmerksamkeit. "Wir wollten zeigen, dass es auch architektonisch Möglichkeiten gibt, Bewusstsein zu erweitern. Ganz ohne LSD." Eine Übung, die gelungen ist. Zu sehen in der Landesgalerie.

1968er-Ausstellungen in Linz: Landesgalerie: "Schluss mit der Wirklichkeit", Lentos Kunstmuseum und Stadtmuseum Nordico: "Wer war 1968?"

Katalogpräsentation: Am Donnerstag, 18 Uhr wird im Lentos der Katalog zu den Ausstellungen präsentiert.

3 Fragen an Laurids Ortner

Architektur-Studium in Wien, 1967 Gründung der Architekten- und Künstlergruppe Haus-Rucker-Co (mit Günter Zamp Kelp und Klaus Pinter). Seit 1990 Ortner&Ortner Baukunst (mit seinem Bruder Manfred) in Wien, Linz und Berlin.

  1. 1968 erfand sich die Welt neu. Und Sie mittendrin.

    Es war damals eine ganz gute Zeit, eine Aufbruchseuphorie. Die Beatles und die Stones entstanden, es gab die Pop-Art, die Mondlandung. Der Griff nach den Sternen ist später radikal zusammengeschrumpft. Damals gab es erstmals ein aufkommendes Umweltbewusstsein.
  2. 1977 haben Sie mit der Nike-Plastik einen veritablen Skandal ausgelöst. Gleichzeitig ein Türöffner.

    Es gibt nichts zu bedauern. Plötzlich waren wir überall, New York, Japan. Der Erfolg der Nike war toll, aber es war ein Kampf um die Kulturstadt Linz, die wir auf die Landkarte bringen wollten.
  3. Was aus Ihrer Anfangszeit ist für Ihre Arbeit heute noch prägend?

    Eigentlich überhaupt nichts. Es ist wichtig, dass man das eigene Repertoire nicht auf ein paar Regeln fixiert, die man einmal gut anwenden konnte. Was man braucht, fischt man aus einem großen Tümpel heraus, aber es wird immer wieder neu gefischt.

 

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