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"Ich habe mir Distanz verordnet"

Von Ludwig Heinrich, 29. Oktober 2016, 00:04 Uhr
"Ich habe mir Distanz verordnet"
Unverkennbares Gesicht eines großartigen Schauspielers: Daniel Auteuil Bild: epa

Film "Im Namen meiner Tochter – Der Fall Kalinka" nach wahren Begebenheiten im Kino.

Der "Spiegel" bezeichnete ihn als den Mann mit dem wohl markantesten Gesicht des europäischen Films. Zwei Mal erhielt er den César, den französischen Oscar, ebenfalls zwei Mal den Europäischen Filmpreis (einen davon für Michael Hanekes "Caché"), 1996 wurde er beim Festival in Cannes als bester Schauspieler ausgezeichnet. Jetzt ist der französische Schauspieler Daniel Auteuil als verzweifelter Vater im Film "Im Namen meiner Tochter – Der Fall Kalinka" in unseren Kinos zu sehen. Die Geschichte hat sich wirklich ereignet.

 

OÖNachrichten: Was hat Sie veranlasst, zu diesem Film so schnell Ja zu sagen?

Daniel Auteuil: Die Geschichte hat mich fasziniert. Dieser Mann verlor seine Tochter durch Mord. Und prinzipiell ist der Tod seines Kindes das Schrecklichste, was einem Menschen passieren kann. Ich habe mir zu dieser Rolle eine gewisse Distanz verordnet, ich wollte sie und diesen nicht enden wollenden Schmerz auf schauspielerischer Basis bewältigen, nicht emotional. Sonst hätte ich es wohl nicht durchgehalten.

Haben Sie den wirklichen André Bamberski kennen gelernt?

Er kam einmal zu den Dreharbeiten. Ich suchte dabei keinen Kontakt zu ihm, weil ich fürchtete, ich könne mit einem unbedachten Satz seine Gefühle verletzen. Er war sehr ruhig. Bei der Filmpremiere aber habe ich bemerkt, wie sehr es ihn gebeutelt hat.

Sie haben seit Beginn Ihrer Karriere an die hundert Filme gedreht. Welche waren die wichtigsten Momente für Sie?

Der unerwartete Erfolg von "Jean de Florette" im Jahr 1986 und die Zusammenarbeit mit großen Regisseuren. Diese Großen sind ein sehr solider Sockel für einen Schauspieler.

Gehört Michael Haneke dazu?

Auf jeden Fall! Wenn Sie Michael Haneke treffen, fragen Sie ihn, ob er nicht wieder einmal eine Rolle für mich hat. Ich komme sofort. Auch zu Fuß!

Momentan spielen Sie in Paris Theater. Warum?

Mache ich oft, wenn eine Zeitlang kein wirklich ordentliches Filmangebot kommt. Und Fernsehserien sind nicht unbedingt das Meine.

 

Hintergrund

Das spektakuläre Ende eines jahrzehntelangen Justizkrimis: 2009 ließ Andre Bamberski den mutmaßlichen Mörder seiner Tochter nach Frankreich verschleppen, um dort ein neues Verfahren gegen diesen zu ermöglichen. Bamberskis Tochter Kalinka (14) starb im Juli 1982 im Haus ihrer Mutter und ihres Stiefvaters Dieter Krombach am Bodensee. Die deutschen Ermittler gehen von einem Unfall ohne Fremdverschulden aus, doch Bamberski zweifelt daran. Er verdächtigt Krombach, Kalinka getötet zu haben. 1995 wird Krombach in Paris in Abwesenheit zu 15 Jahren Haft verurteilt, die deutschen Behörden liefern Krombach nicht aus. 2011 wird Krombach wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu 15 Jahren Haft verurteilt. Bamberski erhält ein Jahr Haft.

 

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