Huberts Heimspiel im Salzkammergut

Von Edmund Brandner   26.Mai 2012

Von einem Heimspiel zu reden, wenn ein Goiserer in Gmunden auftritt, ist verwegen, doch es war ein Heimspiel. Die Gmundner bereiteten dem 60-Jährigen einen großen Empfang, und der Achleitner Hubert selbst genoss es sichtlich, im Salzkammergut aufzutreten. Noch dazu mit direktem Blick auf den von der untergehenden Sonne ausgeleuchteten Traunstein.

Für seine Widerborstigkeit und Eigenständigkeit wird Hubert von einer eingeschworenen Anhängergemeinde seit Jahren gefeiert. Auf Druck des Publikums unterwanderte er jetzt die eng gesteckten Grenzen von Ö3, der Wiener Weichspülsender machte sein ?Brenna tuats guat? zur Hymne der Finanzkrise, und plötzlich ist der Goiserer auf seine alten Tage wieder massentauglich. Das Publikum in Gmunden war bunt gemischt, doch sicher haben noch nie so viele Sonnenbrillenträger in Tracht am Rathausplatz ihr Mobiltelefon gleichzeitig als Kamera benutzt. Und die Bilder verwackelten kurz, als Hubert von großen Indianerhoden sang.

Hubert ließ sich Zeit, redete viel und ließ seinen Goiserer Charme spielen, während sich das Konzert langsam aufschaukelte. Höhepunkt des großartigen Abends war natürlich das ?Brenna tuats Guat?. Der Mann, der mit ?Hiatamadl? schon eimal die Nation elektrisierte, hat wieder einmal den Nerv getroffen.