Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Hinreißend erzählte Musikgeschichten

Von Christoph Haunschmid, 09. Mai 2016, 00:04 Uhr

Die elf Konzerte beim 31. Kaleidophon in Ulrichsberg waren ein voller Erfolg.

Wenn ein elektronischer Loop quasi im Raum hängt, ganz zart wie durch einen Fingerzeig moduliert wird, dazu Gitarre und Klavier ökonomische, aber höchst treffsichere Kommentare abgeben, das Publikum gebannt lauscht und am Ende kräftig applaudiert, dann ist man bei Katharina Klement und Martin Siewert bei der mittlerweile 31. Edition des Ulrichsberger Kaleidophons.

Sparsame elf Konzerte hat Veranstalter Alois Fischer auf die Bühne des Jazzateliers gestellt. Das Programm ist geprägt von Vielfalt und dem Verzicht auf stilistische Einschränkung, wesentlich erscheint das Lebendighalten der Klänge jenseits des Mainstreams im Schnittfeld von Jazz, Neuer Musik und freier Improvisation.

Von Rock bis Free Jazz

International sind sowohl die Mitwirkenden als auch die Zuhörer, die schon seit vielen Jahren in großer Zahl den Weg ins oberste Mühlviertel finden. Musikalisch wurde durch die Bank Qualität geboten, auf einige herausragende Dinge sei hingewiesen, so zum Beispiel etwa auf das neben Klement und Siewert zweite Duo: Der deutsche Gitarrist Olaf Rupp beeindruckte im fintenreichen Dialog mit dem Drummer Rudi Fischerlehner, ein Alberndorfer mit Wohnsitz in Berlin. Das kann ziemlich laut werden, hat eine schöne Energie, nimmt Bezug auf die Rockmusik ebenso wie auf den Free Jazz, ist unprätentiös und unmittelbar zugänglich.

Ein Quintett aus drei Kontinenten zelebrierte das freie Spiel der Kräfte aufs Vortrefflichste. Der Geiger Phil Wachsmann, Trompeter Nate Wooley, Klarinettist Floros Floridis, Pianist Sten Sandell und Drummer Paul Lytton spielen sich Bälle souverän zu, ihre Erfahrung erstarrt nie in Routine, hat immer Feuer und Esprit. Der Schwede Sandell beschert dann am Schlusstag als Solist eine Sternstunde. Er verknüpft Feinsinnigkeit mit spektakulärer Wucht, verbindet die Klassik des 20. Jahrhunderts mit dem Jazz von Cecil Taylor und Irène Schweizer. Bei Sandell passen überragende Virtuosität und Musikalität gut zusammen, er unterhält, bringt Innovation, ohne belehrend zu sein. Am Ende trifft das Trio Papajo noch auf die New Yorker Vokalikone Shelley Hirsch. Stimmgewaltig, einfallsreich schöpft sie aus dem Moment, dadaistischer Witz, lyrische Sprachfetzen kennzeichnen ihre Beiträge. Im Quartett zitieren sie aus der Musikgeschichte, kooperieren vortrefflich, zeigen ebenso Verbundenheit wie individuellen Eigensinn. Ganz famos.

Jazz: 31. Ulrichsberger Kaleidophon im Jazzatelier, 5. bis 7. Mai.

OÖN Bewertung:

 

mehr aus Kultur

Taylor Swifts neues Album: Willkommen im Club der geschundenen Herzen

Die "Schorgel" lädt als interaktiver Orgel-Spielplatz auf Bruckners Spuren

Ernst Molden: „Sicher ist nur, dass die Arbeit mit Musik am schönsten ist“

Ulrichsberger Kaleidophon: Klänge abseits ausgetretener Pfade

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen