Herrliche Solisten im Ursulinensaal

Von Franz Zamazal   18.November 2013

Der Konzert-Titel "einfach klassisch" führt unweigerlich zu Werken von Mozart und Beethoven. Im Mittelpunkt stand Mozart mit dem hervorragend vom Pianisten Markus Schirmer gespielten c-Moll-Klavierkonzert und mit zwei von der Sopranistin Elisabeth Breuer ausgezeichnet gestalteten Konzertarien.

Das Klavierkonzert wurde spannend mit perlendem Anschlag und einer breiten Ausdrucksskala, jeweils den einzelnen Sätzen angemessen, vorgestellt. Auf diese Weise konnte der Zuhörer tief in den Kosmos der Partitur eindringen. Die vom Pianisten stammenden groß angelegten Kadenzen folgten getreu den Spuren des Komponisten, enthielten in erster Linie beachtenswerte Passagen und keine Spur von leerer Akrobatik.

Die junge Sopranistin Elisabeth Breuer aus dem Linzer Landestheater verfügt über eine leicht fließende sowie angenehm klingende Stimme und zeigte mit zwei selten beachteten, aber herrlichen Mozart-Konzertarien ihr großes Können. Dabei kamen die vielfältigen Empfindungen wie Trauer, Schmerz und Wehmut in der Stimme und im Mienenspiel deutlich zur Geltung, man fühlte sich als Besucher in ein Theater versetzt. Eine besonders hervorzuhebende Leistung war die Interpretation der Arie (KV 418). Sie enthält alles, um mit vokalen Finessen, extremer Höhe, Sprüngen und Koloraturen zu brillieren.

Das Orchester "Pro Arte" zeigte sich nach dem Alter der Mitglieder gemessen kräftig durchmischt aus gestandenen Orchestermusikern namhafter Klangkörper und aus erfreulich vielen jungen Mitwirkenden.

Den Rahmen des Konzerts bildete die Ouvertüre zu Mozarts "Schauspieldirektor" und zum Abschluss Beethovens Symphonie Nr. 8. Letztere wurde mit jugendlichem Temperament, mit einer Neigung zu einer Schwarz-Weiß-Wiedergabe, mit oft furiosem Tempo und mit wenig subtilem Humor vermittelt. Mit Geschick folgten die Musiker diesen Vorgaben und in gleicher Weise den Aufgaben bei der Begleitung der Solisten.

Freunde des Linzer Musiktheaters: Konzert, Ensemble "Pro Arte", Dirigent Peter Aigner, Ursulinensaal, 15.11.

OÖN Bewertung: